Schmerz sitzt tief

Alkolenker riss Lisa L. und Ingo B. aus dem Leben

Der Schmerz sitzt tief in Radenthein: Nach dem verheerenden Autounfall, bei dem ein Alkolenker (22) am Ostersonntag zwei Menschen getötet und eine Person verletzt hat, legen Hinterbliebene Blumen an die Unfallstelle. Auch Kerzen erinnern an Lisa L. und Ingo B., die den Weg vom Osterfeuer nach Hause nicht überlebt haben ...

Einen Tag nach dem schrecklichen Unglück sitzen Schock und Trauer in Radenthein tief: Freunde, Familienmitglieder, Arbeitskollegen und Weggefährten besuchen die Unfallstelle mitten in der Wohnsiedlung. Sie hinterlassen Blumen, zünden Kerzen an und schicken den Verunglückten letzte Grüße.

Der Schmerz sitzt tief.

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Etliche Kerzen erinnern an die Verunglückten ...

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Kaum zu glauben ist es, dass so viel Lebensfreude plötzlich verschwunden ist - Lisa L. (34) und ihr Lebensgefährte Ingo B. (39) waren bekannt dafür, unternehmungslustig zu sein. Auf sozialen Medien und im Internet berichtete die Webentwicklerin leidenschaftlich über ihre Wanderungen, Expeditionen und Ausflüge. In den nächsten Monaten hatte sie Reisen nach Norwegen, Irland, Nepal und Tibet geplant ...

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Fotos

Am Ostersonntag feierten die beiden beim großen Osterfeuer am sogenannten „Sauzipf-Gelände“ bis in die frühen Morgenstunden - erst, als es schon fast hell wurde, machte sich das Paar auf den Nachhauseweg. Zu Fuß spazierten Lisa und Ingo bis zur Erdmannsiedlung, erst vor wenigen Monaten waren sie dort in die gemeinsame Wohnung eingezogen.

Mit einem Bekannten - ein Kroate (37), der eigentlich in Niederösterreich lebt und über die Osterfeiertage zu Besuch ist - gingen sie auf dem kombinierten Fuß- und Radweg neben der Millstätter Straße B98 entlang.

Zur selben Zeit machte sich ein 22 Jahre alter Radentheiner ebenfalls auf den Heimweg von einem Osterfeuer. Und noch bevor Lisa L. und Ingo B. daheim ankamen, wurden sie jäh aus dem Leben gerissen. Denn der 22-Jährige, der zu viel getrunken hatte, verlor in einer Kurve die Kontrolle über seinen mindestens 260 PS starken Audi. Bei der Erstbefragung sagte er später zu Polizei, er war während der Fahrt eingeschlafen.

Ob er in der 80-km/h-Zone auch zu schnell unterwegs war, soll ein Sachverständiger klären. Alles ging blitzschnell: Der Kombi erfasste Lisa und Ingo von hinten, beide wurden über die Motorhaube geschleudert - und waren sofort tot. Den Kroaten streifte der Wagen, er wurde verletzt - aber er überlebte.