Nach Vorstoß

Preisexplosion: Haslauer tüftelt an Hilfspaket

Bei der Salzburg AG hält man sich bedeckt: Antiteuerungsmaßnahmen seinen Sache der Eigentümer.

(Bild: Tröster Andreas)

Niederösterreichs Vorstoß in puncto Strompreisrabatt schlägt hohe Wellen in Salzburg: Landeschef Haslauer bereitet ein neues Energiepaket vor. Die Opposition ist skeptisch.

Niederösterreich ist vorgeprescht. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wollte wohl wegen der nahenden Landtagswahlen nicht auf die Bundesregierung warten. Sie hat einen Strompreisrabatt verkündet: Die Niederösterreicher bekommen, wie berichtet, künftig eine Entlastung von elf Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent ihres durchschnittlichen Haushaltsverbrauches.

Die Salzburger Landesregierung geht es gemächlicher an, obwohl 2023 gewählt wird. Die Koalition will vor eigenen Maßnahmen die Pläne der Bundesregierung abwarten. Fix ist aber: Auch in Salzburg wird ein eigenes Paket folgen, bestätigt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).

Neben Privathaushalten sollen dabei kleine und mittlere Unternehmen entlastet werden. Plus: Behördenverfahren sollen schneller werden, um die Energiewende voranzutreiben. „Wir sind bei den konkreten Maßnahmen sehr weit. Es wird sie jedenfalls vor Beginn der Heizperiode geben“, heißt es aus Haslauers Büro.

Auch Grünen-Chef Heinrich Schellhorn verweist zunächst auf den Bund. Das niederösterreichische Modell sei „grundsätzlich eine sehr gute Idee“, sagt er. Die Neos sehen beim Niederösterreich-Vorschlag mangelnde Treffsicherheit. SPÖ-Chef David Egger wirft dem Land Untätigkeit vor. „Mich ärgert, dass in Salzburg dahingehend einfach überhaupt nichts passiert“, sagt Egger. Nachsatz: „Alles, was die Haushalte entlastet, ist gut.“

FPÖ-Chefin Marlene Svazek sieht in Niederösterreichs Plänen einen „Wahlkampftropfen auf den heißen Stein und weit weg von einer echten Energie-Deckelung“. Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder hingegen ortet „eine ideale Hilfestellung.“ „Das sind Punkte, die wir bereits seit Monaten fordern“, sagt Eder – Salzburgs Haushalte könnten mit dem Modell jährlich zwischen 170 und 450 € einsparen.