Kämpfe im Osten

Russlands Militär will Kraftwerke erobern

Ukraine-Krieg
21.07.2022 16:02

Russlands Militär hat laut eigenen Angaben mehrere Ziele im Süden und Osten der Ukraine beschossen. Dabei sollen mehr als 600 ukrainische Soldaten und Soldatinnen sowie zwei Zivilpersonen ums Leben gekommen sein. Laut dem britischen Geheimdienst wollen die russischen Truppen derzeit Kraftwerke erobern. Sie sollen sich dem zweitgrößten Kraftwerk in der Ukraine in Wuhlehirsk (Donezk) nähern.

„Russland räumt der Eroberung von kritischer Infrastruktur wie Kraftwerken Priorität ein“, sagte das britische Verteidigungsministerium. Wuhlehirsk ist etwa 50 Kilometer von Donezk entfernt. Das größte Atomkraftwerk des Landes und ganz Europas steht in der teilweise russisch besetzten Region Saporischschja. Dort soll das russische Militär laut Kiew bereits Truppen stationiert haben und Militärausrüstung lagern.

Drohnenangriff auf AKW?
Moskau warf dem ukrainischen Militär wiederum vor, das dortige Atomkraftwerk mit zwei Drohnen angegriffen zu haben, Dass es keine Schäden und eine „von Menschen gemachte Katastrophe“ gegeben habe, sei reines Glück gewesen, sagte das russische Verteidigungsministerium. Die Berichte konnten nicht unabhängig überprüft werden.

In den Gebieten Donezk und Mykolajiw sind innerhalb von 24 Stunden insgesamt neun Kommandoposten getroffen worden, wie Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, am Donnerstag berichtete. Darüber hinaus sollen sechs Waffenlager zerstört und ein Kampfflugzeug sowie ein Kampfhubschrauber abgeschossen worden sein.

Von ukrainischer Seite hieß es ebenfalls, dass die schweren Kämpfe im Donbass am Donnerstag weitergegangen seien. „In der Region Luhansk gibt es wahrscheinlich keinen einzigen Quadratmeter Land, der von russischer Artillerie noch verschont geblieben ist“, schrieb Gouverneur Serhij Hajdaj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Die russischen Streitkräfte würden erst dann mit den Angriffen aufhören, wenn ihr Material ermüde.

600 ukrainische Soldaten in Odessa getötet
Weitere Kämpfe gab es in Charkiw, wo laut dem dortigen Gouverneur zwei Zivilpersonen getötet und 19 Menschen verletzt wurden, sowie in Odessa. In diesem südukrainischen Gebiet sollen mehr als 600 ukrainische Soldaten und Soldatinnen bei einem Luftangriff getötet worden sein.

Darunter seien bis zu 120 ausländische Söldner und Söldnerinnen, sagte Konaschenkow. Die ukrainische Seite bestätigte diese Angaben nicht. Moskau weist wiederum Vorwürfe zurück, Zivilpersonen in der Ukraine ins Visier zu nehmen.

Der Kreml drohte am Mittwoch, noch mehr Gebiete einnehmen zu wollen als ursprünglich angekündigt. Begründet wurde das mit der zunehmenden Reichweite der Waffen, die der Westen liefere und die eine Gefahr für die ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk sowie für Russland selbst seien. US-Interessen und die militärische Unterstützung der Ukraine würden eine friedliche Regelung im Donbass verhindern.

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