„Pornografisch“

Kopenhagen: Große Aufregung um Große Meerjungfrau

Ausland
06.08.2025 12:32

Die Kleine Meerjungfrau gehört seit 1913 zum Stadtbild der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und ist weltweit bekannt. Weniger Freude haben die Stadtväter mit der seit 2006 existierenden Großen Meerjungfrau (siehe Bild unten). Diese musste bereits ihren Standort nach massiver Kritik wechseln. Nun will das Kulturministerium die „vulgäre“ und „pornografische“ Granitstatue gänzlich entfernen.

„Den Store Havfrue“ (die Große Meerjungfrau) des Künstlers Peter Bech ist vier Meter hoch und befindet sich derzeit vor dem Dragor Fort, einer alten Festung. Wenn es nach der Kulturbehörde der Hauptstadt geht, soll die Statue aber nicht mehr lange dort stehen. Sie wird seit Längerem als „pornografisch“ und „vulgär“ bezeichnet. Sie passe nicht zum historisch geprägten Ortsbild, heißt es von offizieller Seite.

Rege Debatte über weiblichen Körper in der Öffentlichkeit
Rund um das auch als „aufgepumpte Reality-TV-Version der Kleinen Meerjungfrau (siehe Bild unten)“ verschmähte Werk entzündete sich eine rege Debatte darüber, wie der weibliche Körper in der Öffentlichkeit dargestellt werden und wie weit Kunst gehen darf.

Die Kleine Meerjungfrau hat eine große Schwester bekommen, über die sich die Geister scheiden.
Die Kleine Meerjungfrau hat eine große Schwester bekommen, über die sich die Geister scheiden.(Bild: maicasaa - stock.adobe.com)

Daran wolle man nur ungern mit seinen Kindern vorbeigehen, merkte vor Kurzem die dänische Journalistin und Pfarrerin Sorine Gotfredsen in einem Kommentar für die Zeitung „Berlingske“ an. Die Statue werde kaum dazu beitragen, dass Frauen ihren eigenen Körper so akzeptieren, wie er ist. Von Kunstkritikern heißt es, die große Schwester der Kleinen Meerjungfrau sei „hässlich“ und „sexualisierend“.

Suche nach neuem Aufstellungsort
Der Schöpfer der großen Meerjungfrau versteht die Kritik überhaupt nicht. Die Darstellung sei modern und die Proportionen lägen im Normbereich einer jungen Frau. Weil die dargestellte Nixe gerade schwimme, unterliegen ihre Brüste auch nicht der Schwerkraft. „Das ist ganz natürlich“, unterstrich Bech im Magazin „Se og Hor“. Nun versucht er, in einer anderen Stadt eine Bleibe für seine Statue zu finden.

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