Sergej Lawrow:

Friedensverhandlungen mit Ukraine „nicht sinnvoll“

Ukraine-Krieg
20.07.2022 17:04

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat Friedensverhandlungen mit der Ukraine eine Absage erteilt. Eine Wiederaufnahme der Gespräche ergebe keinen Sinn, sagte er. Die USA haben der Ukraine inzwischen weitere Waffen versprochen.

Insgesamt hätten bisher mehr als 30 Staaten Waffen an die Ukraine geliefert, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Mittwoch bei einem Onlinetreffen. Die bisher gelieferten HIMARS-Raketenwerfer hätten „auf dem Schlachtfeld so viel bewirkt.“ Zunächst sollen daher weitere vier Mehrfachraketenwerfer des gleichen Typs, andere Waffen, Munition und Ausrüstung geliefert werden. Darunter sind beispielsweise Raketen und Artilleriegeschosse. Laut Austin ist der Konflikt derzeit in einer „kritischen Phase.“ Moskau verkalkuliere sich jedoch.

Kreml drohte mit weiteren Kampfhandlungen
Wie berichtet, hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow erst kürzlich damit gedroht, weitere Ziele in der Ukraine anzugreifen, sollte der Westen Langstreckenwaffen liefern. „Der Präsident sagte sehr deutlich, wie Sie ihn zitiert haben - Entnazifizierung, Entmilitarisierung in dem Sinne, dass es keine Bedrohungen für unsere Sicherheit gibt, militärische Bedrohungen aus dem Gebiet der Ukraine, diese Aufgabe bleibt“, sagte er in einem Interview mit dem Sender Russia Today.

Darin erteilte er auch Friedensverhandlungen eine Absage. Es ergebe momentan keinen Sinn, Gespräche mit der Ukraine wiederaufzunehmen. Die USA zeigten sich von Lawrows Aussagen unbeeindruckt. „Unsere kollektive Unterstützung für die Ukraine ist lebenswichtig und dringend (...). Wir sind uns einig in unserer Unterstützung“, sagte Austin.

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) meinte am Mittwoch bei seinem Besuch in Kiew, dass ein Frieden „ganz bestimmt nicht von Russland diktiert werden“ dürfe. Es würden Kriegsverbrechen begangen werden, der russische Präsident Wladimir Putin setze Hunger als Waffe ein. Schallenberg versprach bei seinem Besuch weiterhin humanitäre Hilfe für die Ukraine. Die Wichtigkeit, schwere Waffen zu liefern, sprach dabei der dortige Außenminister Dmytro Kuleba an.

Die neuen US-Waffen ersetzen möglicherweise zerstörte Exemplare. Laut russischen Angaben haben ihre Truppen wichtige Waffensysteme und Depots getroffen. Konkret sollen etwa ein Lager mit Munition für ukrainische Raketen bei dem Ort Soledar im Donbass und eine Abschussrampe für die Anti-Schiffs-Raketen Harpoon (aus US-Produktion) zerstört worden sein.

Der Krieg in der Ukraine dauert bisher knapp fünf Monate. Russland hat unter anderem weite Teile der südukrainischen Gebiete Cherson und Saporischschja unter seine Kontrolle gebracht.

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