„Krone“-Kommentar

Erdogan: Keinerlei Berührungsängste

Kolumnen
20.07.2022 06:00

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist nie davor zurückgeschreckt, seine Interessen auch militärisch durchzusetzen, sei es im Westen des Irak, in Syrien, in Libyen oder im Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan. Und er war dabei zumeist auch nicht zimperlich, wenn es um die Auswahl der Kämpfer ging, die er auf seiner Seite einsetzte. Der türkische Staatschef hat da keinerlei Berührungsängste, speziell, wenn es um islamistische Gruppen geht.

Bewiesen hat er das bereits im sogenannten Arabischen Frühling in Ägypten, wo er aufseiten der Moslembrüder stand, die vom heutigen Regime in Kairo als Terrorgruppe eingestuft werden. Auch in Libyen stand er aufseiten islamistischer Gruppierungen, die er von syrischen Söldnern mit ähnlichem Gedankengut unterstützen ließ. Solche Söldner ließ er auch nach Aserbaidschan fliegen, wo sie gegen die christlichen Armenier zu Einsatz kamen.

Diese Kämpfer kamen aus der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens, wo sich dank Erdoğans Unterstützung die letzten Rebellen gegen das Assad-Regime verschanzt haben. Im Wesentlichen eine Terrorgruppe, die der Al-Kaida nahesteht.

Der türkische Präsident pflegte sogar eine Art militärische Allianz mit den Extremisten des Islamischen Staates, als es gegen die Kurden im Norden Syriens ging. Heute sitzen die IS-Kämpfer dort zu Zehntausenden in Gefängnissen, die von kurdischen Einheiten bewacht werden - mit Unterstützung der USA.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele