Was wo erlaubt ist

„Oben ohne“ als Härtefall für die Moral

Österreich
18.07.2022 06:00

Während uns Hoch „Jürgen“ diese Woche mit bis zu 37 Grad einheizt, entbrennt wieder die ewig junge Diskussion um entblößte Brüste im Bad ...

„Sie is oben ohne“, sang schon Reinhard Fendrich in den 1980ern und landete damit einen Sommerhit. Damals erlebte das Schwimmen ohne Oberteil seinen Höhepunkt. Den historischen Anfang machte das Krapfenwaldbad im Wiener Nobelbezirk Döbling, bald darauf wurde Österreich von einer „Oben-ohne-Welle“ erfasst. In Freibädern, am See und am Schotterteich befreiten sich Mädchen und Frauen von ihrem Oberteil.

Danach wurde es wieder still um die entblößte weibliche Brust, obwohl es immer noch erlaubt ist - bis vor wenigen Wochen erneut eine hitzige Diskussion entbrannte. Denn bei unseren Nachbarn im deutschen Göttingen hat der Stadtrat entschieden, dass alle Menschen in den Schwimmbädern oben ohne baden dürfen, aber nur an Wochenenden.

„Vor dem Gesetz sind alle Brüste gleich“
Einen ähnlichen Weg möchte die SPD in Hamburg-Eimsbüttel gehen: Auch hier soll oben ohne in Schwimmbädern ausdrücklich für alle Gäste erlaubt sein, im Sinne der Gleichberechtigung. Nach dem Motto „Vor dem Gesetz sind alle Brüste gleich“, egal, ob Mann oder Frau. So findet es die SPD-Politikerin Reineke-Rügge nicht mehr zeitgemäß, dass im Jahr 2022 solche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gemacht werden. Gleichzeitig kühlen sich immer mehr Frauen komplett bedeckt ab.

In Österreich zeigt man sich gelassen. In vier städtischen Grazer Bädern etwa sind blanke Brüste erlaubt. Gleichzeitig aber auch Burkinis, wenn sie eng anliegend sind.

Locker geht es auch in Niederösterreich zu. Der Salzburger SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger meint dazu: „Am Platz oder auf dem Liegestuhl ist oben ohne erlaubt, da gibt es keine Beschwerden. Beim Schwimmen gilt allerdings die Badeordnung, d. h. man muss mit Bekleidung ins Wasser gehen.“ Zum Burkini sagt er: „Wir haben uns immer dagegen ausgesprochen, es gibt ja auch alternative Lösungen: Manche Modelle nehmen so viel Wasser auf.“

„Nackt-Ikone“ bricht eine Lanze für die Vielfalt
Die Entertainerin Wendy Night - eine, die regelmäßig über den TV-Schirm huscht, wie Gott sie schuf - hat mit Nacktheit naturgemäß kein Problem. In der aktuellen Diskussion plädiert sie für Vielfalt: „Wer angezogen sein will, soll sich anziehen. Wer sich nackt wohler fühlt, soll sich ausziehen.“ Sie selbst zieht sich privat übrigens ab 30 Grad aus - und die bringt Hoch „Jürgen“ die nächsten Tage sicher ...

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