AVL List und Investoren aus der Branche wollen bei eFuels der Vorreiter für ein mögliches Milliardenprojekt sein.
Der Baubeginn ist im September, schon im ersten Quartal 2023 soll die 15-Millionen-Euro teure Pilotanlage in Graz synthetischen Treibstoff (eFuels) zum Betanken liefern. Die Kapazität liegt bei 100.000 Litern pro Jahr.
Doch hinter dem Ganzen steckt ein Masterplan, wie das Know-how aus Österreich weltweit ausgerollt werden kann. Denn zur Erreichung der Klimaziele muss der CO2-Ausstoß in Verbrennermotoren (bei Flugzeugen, Schiffen, Autos) reduziert werden. Das geht, indem man aus erneuerbaren Energien mittels einer Elektrolyse die eFuels erzeugt, die dem normalen Sprit beigemischt werden können.
Jetzt kommt AVL-Chef Helmut List ins Spiel: Der Grazer Technologie-Konzern (weltweit über 11.000 Mitarbeiter) hat eine Technik entwickelt, die um 37% effizienter ist als bisherige Verfahren bei der Herstellung von eFuels. „Das ist unser Vorteil“, erklärt der Unternehmer Jürgen Roth („Tank Roth“), der das Mastermind hinter dem Projekt ist.
Die Basisfinanzierung erfolgte durch einen Verein, dem AVL, Roth und andere Ölhändler angehören. Doch jetzt wird eine Gesellschaft gegründet („IFE“), an der sich Firmen beteiligen können. Roth: „Wir werden einen Bieterprozess starten, das Interesse ist sehr groß.“ In einer ersten Runde werden die Mitglieder der „eFuel Allianz Austria“ eingeladen. Darunter sind KTM, OMV, Siemens, Verbund und andere. AVL wird nur 6-10% halten, auch Roth selber wird investieren.
Eine industrielle Anlage mit Kapazität von 50 bis 100 Millionen Litern wäre der nächste Schritt. „Ich habe aber schon Anfragen aus der ganzen Welt, von Australien über die Schweiz bis Indien, die mitmachen wollen“, so Roth. Da geht es dann um Investments in dreistelliger Millionenhöhe. „Unser Ziel ist, dass österreichisches Know-how bei einer weltweit gefragten Umwelttechnologie führend mitspielt“, erklärt Roth.
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