Die Ziele fehlen

Auch Lochau verlässt die Regio Leiblachtal

Vorarlberg
01.07.2022 07:55

Unzufriedenheit hinsichtlich Finanzen, Tätigkeitsberichten und Regio-Management - Hörbranz warf schon 2021 das Handtuch.

20 Empfehlungen präsentierte Rechnungshofchefin Brigitte Eggler-Bargehr im November 2021, nachdem sie die Regio Leiblachtal und die Energieregion Leiblachtal genauer unter die Lupe genommen hatte. Kritik gab es vor allem hinsichtlich der Organisationsstruktur, zudem fehlten konkrete Ziele.

Erste Unstimmigkeiten in Sachen Finanzen, Tätigkeitsberichten und Regio-Management gab es bereits 2018. Im Jahr 2020 führten die Differenzen dann dazu, dass Hörbranz die Zahlungen teilweise einstellte, 2021 trat die größte Gemeinde dann aus der Regio und der Energieregion aus.

Fakten

Der Verein Regio Leiblachtal wurde 2013 von den Gemeinden Eichenberg, Hohenweiler, Hörbranz, Lochau und Möggers gegründet. 2014 wurde der Verein Energieregion Leiblachtal gegründet. Vollversammlung und Vorstand beider Vereine sind mit den Bürgermeistern der fünf Gemeinden besetzt.

Die Rechnungshofempfehlungen fielen auf keinen fruchtbaren Boden. Ein anschließendes Schlichtungsverfahren verlief im Sande. Inzwischen haben nämlich auch die Lochauer genug. „Wir sind aus beiden Vereinen ausgetreten. Das wird mit Ende des Jahres schlagend“, bestätigte Bürgermeister Frank Matt. Durch den Austritt von Hörbranz habe sich die Sinnhaftigkeit relativiert. „Im Tal arbeiten wir vor allem mit den Hörbranzern zusammen, die ähnliche Ziele und Probleme haben. Langfristig hoffen wir, dass es wieder zu einem Zusammenschluss kommt.“ Dafür müsse sich aber das eine oder andere ändern.

Wer zahlt, schafft nicht zwangsläufig auch an
Dass alle fünf Gemeinden zwar das gleiche Stimmrecht haben, Hörbranz und Lochau aber den Großteil der Finanzen stemmen, ist dem einen oder anderen Gemeindevertreter in der Vergangenheit sauer aufgestoßen. Der Wunsch, dies etwas in Relation zu setzen, soll von einem Bürgermeister der Kleingemeinden nur mit einem Lachen quittiert worden sein.

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Aus meiner Sicht gibt der Rechnungshofbericht den klaren Auftrag für einen inhaltlichen und auch personellen Neustart der Regio Leiblachtal.

Bürgermeister Andreas Kresser

Doch nicht nur zwischen einzelnen Vertretern der Mitgliedsgemeinden hängt der Haussegen schief. Dem Vernehmen nach soll auch die Zusammenarbeit mit der Regiomanagerin nicht problemlos abgelaufen sein. Auch im Rechnungshofbericht war von einer größeren Diskrepanz zwischen Gehaltseinstufung und tatsächlich erbrachten Tätigkeiten die Rede.

Für Matt ist klar: „Wenn es wieder einen Zusammenschluss gibt, dann nur mit allen fünf Gemeinden und einer neuen Geschäftsführung.“

Und auch der zweite abtrünnige Bürgermeister, Andreas Kresser aus Hörbranz, spricht sich für einen inhaltlichen und personellen Neustart aus, denn „regionale Zusammenarbeit ist die Zukunft“.

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