Das wars, das Ende der Corona-Impfpflicht ist besiegelt. Das hat Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gemeinsam mit ÖVP-Klubchef August Wöginger am Mittwochnachmittag verkündet. Schauen wir uns diese Chronologie einer Nicht-Pflicht doch noch einmal an, erinnert sie doch stark an vieles, das niemals zur Umsetzung kam:
- Am 19. November 2021 wird die generelle Impfpflicht mit Einführung ab Februar 2022 angekündigt. Die Wogen gehen hoch.
- Am 20. Jänner 2022 wird das Gesetz im Nationalrat beschlossen, die Pflicht gilt für alle ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich. So richtig rausrücken will aber niemand, welche Strafen einem Verweigerer drohen, zu aufgeheizt ist die Stimmung schon vor allem auf den Straßen und in den sozialen Medien.
- Am 4. Februar tritt die Pflicht in Kraft, gestraft werden soll ab dem 16. März. Auf Intervention vieler wird die Impfpflicht bis 1. Juni ausgesetzt.
- Am 24. Mai wird die Frist über den Sommer weiter ausgesetzt.
- Am 23. Juni wird das Aus für die Impfpflicht verkündet.
Der Grund und die wohl erst spät einsetzende Erkenntnis: „Omikron hat die Regeln verändert“, erklärte Rauch.
Da sich die Omikron-Variante inzwischen mit deutlich milderen Verläufen durchgesetzt habe, sei die Impfpflicht nicht mehr notwendig. Weiters habe man - trotz aller Entschlossenheit - einsehen müssen: „Die Corona-Impfpflicht bringt niemandem zum Impfen“, so Rauch. Die Debatte darüber habe tiefe Gräben aufgerissen, die man nun zuschütten wolle, erklärten die Politiker. Man müsse auf die Reaktion der Menschen schauen: Wenn man etwas mit Pflicht anordne, werde bei manchen der Schalter umgelegt. Wahre Worte über Einsicht in der Politik, doch Weitsicht ist bei steigenden Corona-Zahlen nicht erkennbar. Nur so viel: Der vierte Stich kommt, und er bleibt freiwillig. Einsicht und Weitsicht, für alle oft nicht leicht.
Einen guten Tag!
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