Auch in der abgelaufenen Bundesliga-Saison haben sich einige „Fans“ der beiden Großklubs wieder völlig danebenbenommen. Exekutive und Wiener Linien stellen den Rowdys jetzt die Rute ins Fenster.
Viermal treffen die beiden Wiener Großklubs Austria und Rapid etatmäßig innerhalb einer Saison aufeinander. Die Rivalität ist über die Stadtgrenzen hinweg berühmt-berüchtigt, das Benehmen einzelner „Fans“ oft unappetitlich. Und zwar auf beiden Seiten. Immer wieder kommt es zu antisemitischen, homophoben oder rassistischen Zwischenfällen, zu gewaltverherrlichenden Schlachtgesängen und Transparenten. Dazu (teils verabredete) Schlägereien unter verschiedenen Fan-Gruppierungen - und natürlich Pyrotechnik im großen Stil.
Unter anderem 43 Körperverletzungen
Allein in der abgelaufenen Bundesliga-Saison sind fünf Anzeigen gegen das Verbotsgesetz, 43 Körperverletzungen - davon sieben schwere - sowie sieben Raubüberfälle aktenkundig. Weitere Ermittlungen laufen noch. Die Derbys stellen aber nicht nur die Polizei, sondern auch die Wiener Linien vor Herausforderungen. Seit rund zehn Jahren transportieren U4 und U1 die Fans per direkter Verbindung von Hütteldorf auf den Verteilerkreis und umgekehrt.
Doch diese Sonderfahrten stehen seit den jüngsten Zwischenfällen auf der Kippe.
Wenn Mitarbeiter bespuckt oder mit Bierdosen beworfen werden, dann ist eine rote Linie überschritten.
Wiener-Linien-Betriebsleiterin Johanna Wiesholzer
Sachbeschädigungen und Attacken
So wurde ein U-Bahn-Fahrer von Fans bespuckt und mit einer Bierdose beworfen, es gab Sachbeschädigungen im fünfstelligen Euro-Bereich. „Wir transportieren gerne die Fans, aber wenn Grenzen überschritten werden - und das wurden sie -, werden wir den Service nicht mehr durchführen“, so Johanna Wiesholzer, Betriebsleiterin der Wiener Linien.
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