Pommers Feierabend

Neue Plakate der SPÖ geleakt

Pommer am Abend
10.06.2022 14:05

Einen schönen Freitagabend.

Ich habe schon bei meiner Hausverwaltung angefragt, ob ich ein Loch in die Wand fräsen darf, als Abzug, weil ich wieder mit einer Feuerstelle heizen möchte wie vor 800.000 Jahren. Denn alles andere ist nicht mehr lange leistbar. Auch das Essen werden wir uns bald wieder selbst jagen müssen. Im Lendenschurz und mit einem selbst geschnitzten Speer werde ich durch den Wienerwald schleichen auf der Suche nach Rehen, und weil ich schlecht im Töten großer Lebewesen bin, werden am Ende wohl nur gegrillte Tauben auf dem Teller landen, wobei Landung hier vielleicht das falsche Wort ist. Wie auch immer: Mit Maggi schmeckt alles. Das Regenwasser dazu fange ich mit Kübeln auf. Ein zynischer Zugang zum Thema? Richtig, ganz so, wie es die Politik vorgibt. Da verdoppelt die Fernwärme als Teil der Wiener Stadtwerke, die im Eigentum der Stadt Wien stehen, die Preise für Hunderttausende Kunden, und Stadtchef Michael Ludwig verspricht im Gegenzug ein Energie-Unterstützungspaket, um sie vor der Pleite durch die eigenen Institutionen zu bewahren. Das wäre doch einmal eine nette Plakatidee für den nächsten Wahlkampf: „Wir schützen euch vor uns! Jetzt SPÖ wählen.“

Der Nebeneffekt für alle Wiener mit Jobs: Jetzt dürfen auch jene Fernwärmerechnungen bezahlen, die gar nicht bei der Fernwärme sind. Der Mittelstand hat es momentan wahrlich nicht leicht - aber vermutlich gibt es ihn in dieser Art sowieso nicht mehr lange. Die ÖVP kümmert sich um die ganz oben, die SPÖ um die ganz unten, und beide schön um sich selbst. Die sozialdemokratische Logik ist für mich wie „Der Zauberberg“ auf Suaheli: unverständlich. Die SPÖ im Bund fordert eine Reduktion der Energiepreise, im roten Wien werden sie verdoppelt. Die SPÖ im Bund kämpft für geringere Mieten, im roten Wien steigt in den Gemeindebauten der Zins. Die Bundes-SPÖ verlangt Maßnahmen gegen die Teuerungen, im roten Wien fahren die Gebühren hoch. Parteischlangenlinie. Wer sich in der Bundeshauptstadt das Leben nicht mehr leisten kann, wird durch Almosenpolitik aufgefangen. Ein Gutschein da, eine Einmalzahlung dort. Großes Rathausgönnertum, subventioniert vom ausrinnenden Mittelstand. Jeder, der das kritisiert, ist ein Heisl.

Also machen Sie sich lieber schon einmal mit der Jagd vertraut. Ich bastle daheim gerade aus Billardkugeln und den alten Dreadlocks meiner besten Freundin eine Bola, das ist diese Wurfwaffe der Inuit. Sicher ist sicher.

Regelmäßigen Leserinnen und Lesern meines Newsletters wird nicht entgangen sein, dass gestern das gleiche Mail ausgeschickt worden ist wie am Tag zuvor. Nachdem ich nicht zweimal hintereinander das Gleiche geschrieben habe, obwohl das eines Tages bestimmt passieren wird, handelt es sich um eine technische Panne. Ich bitte um Verzeihung. Mein persönlicher Vorteil: Obwohl ich gestern freihatte, wurde dadurch meine Anwesenheit simuliert. Ich werde mir nachträglich Dienst eintragen. Man kann ja momentan jeden Euro brauchen.

Ich wünsche einen schönen Feierabend, so Sie einen haben.

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