Investition in Zukunft

Ein klares Signal in Richtung Professionalisierung

Der Kameruner Louis Clement Ngwat Mahop trainiert ab sofort die zweite Altacher Mannschaft. Als Co an seiner Seite wird künftig Philipp Netzer stehen.

(Bild: Maurice Shourot)

Das Vorbild der Roten Bullen wirkt offensichtlich bis ins Ländle. Ganz nach dem Motto „Wir bilden unsere Trainer selbst aus“ geht man in Altach ab sofort den Salzburger Weg.

Natürlich nicht in den gleichen Dimensionen. „Wenn man sieht, wie schwer es in den letzten Jahren war, einen Trainer - nach Möglichkeit aus Österreich - zu bekommen, sind wir eigentlich gezwungen, für eigenen Trainernachwuchs zu sorgen“, sagt Sportchef Werner Grabherr.

Erstes bemerkenswertes Signal ist die Bestellung von Ngwat-Mahop zum Trainer der zweiten Altacher Mannschaft, die in der nächsten Saison in der Eliteliga spielen wird. Dass die Wahl auf ihn fiel, ist nicht verwunderlich. Der Kameruner wechselte vor zehn Jahren vom Karlsruher SC ins Rheindorf. Und wurde zu einer tragenden Offensivfigur der Rheindörfler. Mit 18 Bundesligatoren ist der heute 34-Jährige noch immer die Nummer zwei hinter Hannes Aigner (36 Tore). Der gelernte Stürmer war sich aber auch nie zu schade, in Defensivpositionen auszuhelfen, wenn Not am Mann war. Insgesamt absolvierte Mahop für Altach 190 Spiele, erzielte 39 Tore (18 Bundesliga, 15 2. Liga, 3 ÖFB-Cup, 3 UEFA-Cup-Qualifikation).

Die gute Seele
Mahop war es letztlich auch zu verdanken, dass die Altacher in den letzten Jahren zahlreiche Spieler aus Afrika in die Mannschaft integrieren konnten. „Ich habe meinen Freunden immer geholfen und versucht, ihnen das Leben in Europa zu erleichtern“, sagt Mahop. Mit Nicolas Ngamaleu, der wie Mahop aus der kamerunischen Hauptstadt Yaounde stammt, und Samuel Oum Gouet haben die Altacher gute Transfererlöse erzielt. Das war zweifelsfrei ein Mitverdienst des künftigen Juniors-Trainers.

Nach zehn Jahren fühlt sich Mahop in Vorarlberg zu Hause. So sehr, dass er aktuell seinen Urlaub im Ländle verbringt: „Ich lebe sehr gerne hier, mir gefällt es ausgezeichnet.“

Über seine Ziele mit dem Team hat sich der Kameruner aber noch nicht wirklich viele Gedanken gemacht. Wobei klar ist, dass die Ausbildung der Spieler über dem Ziel eines bestimmten Tabellenplatzes steht. Mit Mahop als Juniors-Trainer hat eine neue - hoffentlich erfolgreiche - Zeitrechnung begonnen.