Australischer Exote

Aufregung um geflüchteten Emu im Mühlviertel

Tierheim-Helferin Tamara erkannte sofort, dass der exotische Laufvogel ein Emu ist.

(Bild: FF Gallneukirchen)

Ein junger Emu war in Alberndorf/R. (Oberösterreich) getürmt und nach Gallneukirchen geflüchtet. Feuerwehrleute fingen drei Tage später den gefiederten Exoten in einem Garten wieder ein.

Ein aufgeregter Anrufer schlug Mittwochabend bei der Feuerwehr Gallneukirchen Alarm. „In meinem Garten saust ein exotisches Tier herum“, erklärte er den Einsatzkräften und schickte ein Foto. „Es war ein Laufvogel – wir vermuteten einen südamerikanischen Nandu“, sagt FF-Kommandant Martin Purnau. 15 Minuten später waren drei Mann vor Ort und fingen den Vogel händisch ein. „Das war nicht schwer, es handelte sich ja um ein Jungtier, das ziemlich erschöpft war und sich nicht wehrte.“

Fahrt mit Laufvogel im Arm
Eine Anfrage bei einer nahen Straußenfarm, ob man den Findling aufnehmen könne, blieb erfolglos. „Das Tierheim Freistadt hat sich dann dazu aber bereit erklärt.“ Beim Transport hielt Purner den Laufvogel ständig in seinem Arm: „Er hat sich dabei sichtlich wohlgefühlt.“

Emu „Happy“ war stark ausgehungert und erschöpft

(Bild: ZVG)

Stark ausgehungert
Die Überraschung war groß, als Tierheim-Mitarbeiterin Tamara Binder den Feuerwehrleuten erklärte, dass sie keinen Nandu, sondern einen australischen Emu eingefangen hatten. „Er war stark ausgehungert, wir haben ihm ein Menü aus Mehlwürmern, Löwenzahn, Gras, gekochten Eiern und Kükenfutter serviert“, sagt Tierheimchefin Karin Binder, die Donnerstagfrüh dann von Besitzerin Daniela H. (41) aus Alberndorf freudig kontaktiert wurde. Diese hatte am 3. Juni einen erwachsenen Emu mit acht Küken gekauft.

Tierheim-Chefin Karin Binder (li.) bei der Übergabe des kleinen Ausreißers an die glückliche Besitzerin Daniela H. (re.)

(Bild: ZVG)

Das kräftigende Menü für den kleinen Emu

(Bild: ZVG)

Fuchs verdächtigt
Drei der sechs Wochen alten Jungen waren aber am Sonntagabend aus dem 2000 Quadratmeter großen Gatter ausgerissen. Nur zwei kamen Montagfrüh wieder zurück, die Suche nach dem dritten blieb erfolglos. „Meine drei Kinder und ich waren traurig, weil wir befürchteten, dass ein Fuchs den kleinen Emu gefressen hat“, so H., die nach der Auffindung des Ausreißers nun umso glücklicher ist: „Wir haben ihn ,Happy‘ getauft. Er hat sich bei der Rückkehr gleich auf das Futter gestürzt und ist dann unter das Federkleid seines Papas geschlüpft.“