Der Fall sorgt nach wie vor für Entsetzen: Ein 18-jähriger Deutscher soll am Montagabend in Reutte in Tirol zuerst seine Freundin erstochen und sich dann von der 114 Meter hohen Hängebrücke „Highline 179“ gestürzt haben. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Tirol laufen. Weitere Befragungen stehen an. Anzeichen auf eine Gewalt-Vorgeschichte gibt es bisher keine.
Dem mutmaßlichen Mord mit anschließendem Suizid soll unmittelbar zuvor ein Streit während der Autofahrt vom Bezirk Imst, wo die beiden wohnten, nach Reutte vorausgegangen sein. Die junge Tirolerin wollte sich anscheinend vom 18-Jährigen trennen. Hat das beim Deutschen eine Kurzschlussreaktion ausgelöst und ihn letztlich zu dieser Wahnsinnstat getrieben?
Laut Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamtes Tirol, gibt es weiter keine Anzeichen auf eine Vorgeschichte in Sachen Gewalt. Befragungen hätten diesbezügliche keinen Hinweis darauf ergeben, sagte sie der APA. Der Polizei war zuvor ebenfalls nichts bekannt.
„Heftige Entladung der Gewalt im Affekt“
Ein Mord an einer Frau durch den (Ex-)Partner sei „lediglich die Spitze des Eisbergs“, meist lägen bereits zuvor „gewaltförmige Beziehungsmuster“ vor, so die Tiroler Frauenhausleiterin Gabriele Plattner. Beim betreffenden Fall wirke es aber eher wie eine heftige Entladung der Gewalt im Affekt, berichtete Tersch. Die LKA-Leiterin betonte, dass die Befragungen noch nicht abgeschlossen seien, es könnten sich daher durchaus noch Hinweise auf eine vorangegangene Gewaltgeschichte ergeben.
Beziehung mit Tirolerin seit etwa einem Jahr
Der gebürtige Bayer lebte schon seit zwölf Jahren im Nachbarland Tirol. Seit etwa einem Jahr waren der frühere Nachwuchskicker und die begeisterte Hobbymusikerin ein Paar. Montagabend endete das Leben der beiden auf brutale Art und Weise. Eine Zeugin hatte beobachtet, wie sich der 18-Jährige von der „Highline 179“ stürzte. Kurz darauf wurde von der Polizei die Leiche der jungen Frau in seinem Auto am Parkplatz aufgefunden. Sie starb laut Obduktion an mehreren Messerstichen im Oberkörper. Im Auto wurde ein Klappmesser gefunden, es dürfte sich dabei um die Tatwaffe handeln.
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