„Krone“-Kommentar

Türkei – EU: Das ist das Ende

Kolumnen
25.05.2022 06:00

Erdoğan hat im Veto-Poker gegen Schweden und die USA seinen Forderungskatalog verschärft. In diesem historischen Augenblick der NATO fällt die Türkei dem Bündnis in den Rücken.

Das hat Folgen, die nun auf die Türkei zurückfallen werden. Denn mit einer solchen Erpressungsstrategie hat Erdoğan die Türkei endgültig aus dem Beitrittsprozess zur EU hinauskatapultiert. Einen Genossen dieser Art möchte kein Bündnis in seinen Reihen haben.

Es steht jetzt ganz klar fest: Die Türkei passt nicht in die EU - wenn schon nicht aus ethnischen Gründen, wenn schon nicht aus religiösen Gründen, so aber wegen ihres Großmachtverhaltens noch aus osmanischer Vergangenheit. Die Türkei würde sich niemals als ein Mitglied „ferner liefen“ in die EU-Staatengemeinschaft einfügen, sondern ein exklusives Zweierverhältnis „hie Türkei - hie Brüssel“ praktizieren.

Es ginge ja noch an, dass die Türkei tatsächlich der bevölkerungsreichste Mitgliedsstaat der EU wäre, aber wenn sie auch noch ihre Ambitionen nicht im Zaum halten kann, wäre die EU erst lahmgelegt, dann tot. Die NATO bekommt gerade einen Vorgeschmack. Erdoğan wirft seit Jahren mit Forderungen um sich wie andere mit Tennisbällen. Kaum kommt man dem Nimmersatt bei einer Forderung entgegen, schiebt er schon die nächste nach.

Unberechenbarkeit ist das Letzte, was eine Bündnisgemeinschaft braucht und sich auch nicht leisten kann.

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