Viele Unsicherheiten

Ein Sommer wie damals? Was Touristiker erwarten

Tirol
22.05.2022 12:00

Der Tiroler Tourismus blickt gespannt auf die kommende Saison. Sommer in den Bergen liegt im Trend. Doch zahlreiche Unsicherheiten bleiben. Die „Krone“ sprach mit Branchenvertretern über Buchungslage, Corona-Entwarnung und neue Hemmschuhe.

Eine Achterbahnfahrt, wie man es vorher nie für möglich gehalten hätte, liegt hinter dem Tiroler Tourismus: Die Übernachtungen in der Sommersaison legten 2021 um 27,5 Prozent auf rund 20 Millionen zu. Allerdings lag die Branche trotzdem um 10,4 Prozent hinter dem Wert vor der globalen Pandemie.

Wie geht es nun weiter? „Aktuell wirkt sich der Ukraine-Krieg aufgrund der damit verbundenen Kostensteigerungen massiv auf unsere Branche aus. Dennoch bin ich für den Sommer sehr zuversichtlich“, sagt Patricio Hetfleisch, Marketing-Bereichsleiter in der Tirol Werbung.

Der typische Tirol-Urlauber 2022 ist Wanderer oder sonst ein „aktiver Naturliebhaber“. Er kommt aus Deutschland, Österreich, Holland oder der Schweiz. „Die Unsicherheiten auf vielen Ebenen lassen die Menschen lieber in der Nähe verreisen“, liefert Hetfleisch die Erklärung. Schwer tut sich daher Innsbruck, wo in den Boomjahren mehr als die Hälfte der Gäste aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland kam. Der Städtetourismus schwächelt, doch mit der Nordkette direkt hinterm Haus lässt sich sogar die Landeshauptstadt als Bergdorf vermarkten.

Wer auf „Auto-Urlauber“ setzt, ist derzeit im Vorteil
Der Blick in die Regionen: Im vorderen Zillertal trudeln Buchungen auf zufriedenstellendem Niveau ein. „Doch vieles passiert kurzfristig. Bis September ausgebucht ist wohl kaum jemand“, sagt Geschäftsführer Manfred Pfister (Erste Ferienregion im Zillertal). Pluspunkt: Die meisten Gäste reisen per Auto statt per Flugzeug an, ein Vorteil in unsicheren Zeiten.

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Je mehr ein Betrieb auf Gruppen oder Reisebüros angewiesen ist, desto schwieriger ist es.

Michael Mairhofer

Wie läuft es bei kleinen Verbänden, etwa im Hochtal Wildschönau? Der neue Geschäftsführer Michael Mairhofer ist „vorsichtig optimistisch“. Die Hauptsaison im Juli und August sei schon recht gut gebucht, vorher und im Herbst laufen die Buchungen aber noch zäh. „Je mehr ein Betrieb auf Gruppen oder Reisebüros angewiesen ist, desto schwieriger ist es“, sagt Mairhofer. Nur 11 Prozent der Unterkünfte in seiner Region weisen vier Sterne oder mehr auf.

„Langsame Annäherung an die Zeit vor Corona“
In Kitzbühel freut man sich über einen Aufschwung. Tourismus-Direktorin Viktoria Veider-Walser: „Im Vergleich zum Vorjahr mit dem recht späten Start ist bereits mit Juni ein spürbarer Aufwind zu bemerken.“ Die Saison zeige sich somit wieder ausgeglichener und knüpfe, wenn auch langsam, an die Zeit vor Covid an. Erfreulich sei, dass die Fern- und Flugmärkte merklich in den Startlöchern stehen: „Besonders freuen uns die Buchungszahlen aus Großbritannien und den USA.“ Noch nicht erholt habe sich der Geschäftstourismus.

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