Tipps von Tierärztin

Hunde-Giftköder: Was im Notfall zu unternehmen ist

Tirol
10.05.2022 12:00

Der im Tiroler Oetz (Bezirk Imst) ausgelegte Giftköder, dem in der Vorwoche ein Hund zum Opfer gefallen war, stellt leider keinen Einzelfall dar. Solche Auswüchse von Tierquälerei kommen laut Polizei immer wieder vor. Tierärztin Karin Mussmann gibt Hundebesitzern Tipps, wie sie eine lebensbedrohliche Vergiftung rechtzeitig erkennen können.

In Butter ummantelt und somit getarnt war das Rattengift als potenziell tödlicher Köder in Oetz bzw. Oetzerau ausgelegt. Der Hund einer 30-jährigen Deutschen hat das Gift erwischt und musste in der Tierklinik behandelt werden. Laut Polizei hat er überlebt. Vom Täter fehlt bisher jede Spur.

„Rattengift hat eine verzögerte Wirkung“, nennt Tierärztin Karin Mussmann aus Pfaffenhofen eine besondere Tücke dieses Gifts. So lässt sich oft gar nicht mehr nachvollziehen, wo ein Hund einen Giftköder erwischt haben könnte.

Bergretter-Einsatzhund verendet
Diese bittere Erfahrung musste auch ein Bergretter aus dem Tiroler Oberland machen. Sein Einsatzhund wies Symptome einer Vergiftung auf, alle tierärztlichen Bemühungen waren schließlich vergeblich. „Ich wusste nicht mehr genau, wo sich der Hund zuletzt überall aufgehalten hatte“, erzählt der Mann, der anonym bleiben möchte. Die Suche nach einem möglichen Täter schien daher auch aussichtslos. Die Polizei führt keine genaue Statistik über solche Fälle von Tierquälerei. „Es passiert aber immer wieder“, weiß ein Sprecher.

Punktförmige Blutungen am Zahnfleisch Alarmsignal
Wenn ein Hund – oder auch eine Katze – erbricht oder praktisch aus heiterem Himmel Durchfall bekommt, sollte dessen Besitzer sein Tier ganz genau beobachten. „Dabei handelt es sich zwar um unspezifische Symptome, sie passen aber ebenfalls zu einer Vergiftung“, informiert Tierärztin Karin Mussmann.

Symbolfoto (Bild: respekTiert)
Symbolfoto

Andere Symptome, die auf eine Vergiftung hinweisen, seien Zittern, Krämpfe oder Apathie. Wenn der Verdacht besteht, das Tier habe etwas Gräuliches bzw. Bläuliches erwischt, herrscht Alarmstufe rot. In solchen Fällen liegt der Verdacht auf Rattengift sehr nahe. Besonders dann, wenn das Zahnfleisch rote Punkte bzw. punktförmige Blutungen aufweist. „Da muss sofort der Tierarzt aufgesucht werden“, betont Mussmann.

Wer wissen will, was bei Notfällen vor dem Arztbesuch genau zu tun ist, sollte einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde besuchen - den bietet etwa die Volkshochschule an.

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