Bei Baukostengrenze

„Feuerwehraktion“ gegen Teuerung im Wohnbau

Oberösterreich
22.04.2022 12:15

„Die Lage ist katastrophal. Daher muss unmittelbar gehandelt werden, sonst kommt es zu einem Baustopp. Dann stehen Baustellen still, Leute verlieren ihre Arbeit und es kann kein sozialer Wohnraum zur Verfügung gestellt werden“, beschreibt Wohnbaureferent LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ) die Folgen der Teuerung beim sozialen Wohnbau in Oberösterreich: „Das würde zu großen Verwerfungen auf dem Markt führen!“ Was tut der Wohnbaupolitiker dagegen? Und was wird das für die Mieten heißen?

Auch dem sozialen Wohnbau setzen die Preisexplosionen zu. Von Februar auf März sind im Bausektor die Preise um fünf Prozent gestiegen. Wohnungsgesellschaften haben bereits Neubauprojekte stoppen müssen. Auf Ausschreibungen kommen keine Angebote von Firmen. Die Situation ist dramatisch. „Um die Mieten entsprechend niedrig zu halten, sind die Baukosten gedeckelt, daher war rasches Handeln nötig“, sagt Haimbuchner.

Sonderprogramm um 30 Millionen €
Mit einem Sonder-Wohnbauprogramm in Höhe von 30 Mllionen Euro aus dem „Oberösterreichplan“ des Landes wird unser Bundesland in diesem Jahr trotz der Baukostenexplosion 1.500 Wohnungen sichern. Dazu wird die Baukostenobergrenze um 300 Euro pro Quadratmeter angehoben. Je nach Bauprojekt ist das ein Plus von 15 bis 2o Prozent. Zudem wird es Direktzuschüsse an die gemeinnützigen Bauträger geben.

Bauwirtschaft verspricht Fixpreise
Im Gegenzug sagt die Bauwirtschaft Fixpreise für den sozialen Wohnbau zu. „Trotz der Preissteigerungen bei den Baukosten wird es keine Steigerungen der Mieten bei den Neubauten geben“, verspricht der Obmann der gemeinnützigen Bauträger, Robert Oberleitner nach dem Krisengipfel mit LH-Vize Haimbuchner.

Geplante CO2-Bepreisung aussetzen
„Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Die Preissteigerungen sind nicht in Oberösterreich entstanden, wir können die Energiepreise nicht beeinflussen. Dazu wäre die Bundesregierung gefordert, um endlich eine echte Entlastung für Klein- und Mittelverdiener auf den Weg zu bringen", erneuert der FPÖ-Landeschef seine Forderung, die geplante CO2-Bepreisung auszusetzen. Diese ‚ökosoziale Steuer‘ würde auch viele Baustoffe wie etwa Zement nochmals empfindlich verteuern, gibt der FPö-Politiker zu bedenken.

Andere Bundesländer bremsen beim Bauen
Andere Bundesländer haben sich angesichts der Lage dazu entschieden, kaum bis gar nicht zu bauen. Das kommt für Haimbuchner nicht in Frage:“"Der soziale Wohnbau wirkt dämpfend auf die generelle Mietpreisentwicklung. Und die oberösterreichische Bauwirtschaft ist ein unerlässlicher Konjunkturmotor, den man in diesen unsicheren Zeiten stützen muss. Immerhin hängen 26.000 Arbeitsplätze alleine in Oberösterreich direkt oder indirekt an der Wohnbauförderung." 

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