Inflation auf 7%

Teuerungswelle dürfte sich noch beschleunigen

Wirtschaft
14.04.2022 15:51

Die finanziellen Folgen von Pandemie und Ukraine-Krieg sind in Österreich bereits deutlich spürbar - und ein konkretes Ende scheint dabei nicht in Sicht. Laut einer aktuellen Schätzung der Bank Austria dürfte sich die Teuerungswelle in den kommenden Monaten sogar noch weiter beschleunigen und die Inflation auf über sieben Prozent treiben. Dabei werden Erinnerungen an die Ölpreiskrisen in den 1970er-Jahren geweckt.

Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria liegt die Inflation im März bereits bei 6,8 Prozent - und damit erneut auf einem Rekordwert: Zuletzt lag er im November 1981 so hoch. Besonders der Krieg in der Ukraine habe zu einer weiteren Beschleunigung der Rohstoffpreise geführt, die die Teuerung noch stärker angeheizt habe, erklärte Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer am Donnerstag.

Gesamtwirtschaft schwächelt
Der Konjunkturindikator des Instituts ist im März zudem auf den niedrigsten Wert seit einem Jahr gesunken. Zwar führte die Lockerung der Pandemiemaßnahmen die österreichische Wirtschaft im ersten Quartal zurück auf Wachstumskurs, doch Russland-Sanktionen und hohe Energiepreise werden das Erholungstempo vor allem im zweiten und dritten Quartal 2022 dämpfen, so die Prognose.

Unverändert halten sie dennoch für 2022 ein Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent für möglich. 2023 wird ein BIP-Anstieg in Österreich von 2,6 Prozent erwartet.

Erinnerungen an Ölpreiskrise
Die aktuell hohen Inflationszahlen lassen bei manchen wieder Erinnerungen an die 1970er- und 1980er-Jahre wach werden. Die Ölpreiskrisen 1973 und 1979/1980 ließen die Teuerung weltweit in die Höhe schießen. Die Notenbanken versuchten damals, die Inflation mit hohen Leitzinsen zu bekämpfen.

Während Wirtschaftsforscher davon ausgehen, dass sich die so hohe Inflation dauerhaft festsetzen könnte, hält die Europäische Zentralbank weiterhin an ihrem historisch niedrigen Leitzins von 0,0 Prozent fest. Europas Währungshüter bekräftigten zugleich aber, auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zuzusteuern. Ökonomen halten einen ersten Zinsschritt noch heuer für möglich.

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