US-Präsident Donald Trump setzt seinen Feldzug gegen die Pharmaindustrie fort und droht nun mit Strafzöllen in astronomischer Höhe. „Wir wollen, dass Arzneimittel in unserem Land hergestellt werden“, sagte Trump am Dienstag zur Begründung. Er hatte Druck auf Pharmakonzerne im In- und Ausland gemacht, die Preise in den USA zu senken.
„Wir werden zunächst einen kleinen Zoll auf Arzneimittel erheben, aber in einem Jahr, maximal anderthalb Jahren, wird er auf 150 Prozent steigen und dann auf 250 Prozent“, sagte Trump weiter. Er warf insbesondere der Schweiz vor, „ein Vermögen mit Arzneimitteln zu machen“. Auch in China oder Irland würden Medikamente für die USA hergestellt.
Wie so oft stellt der US-Staatschef, der zuletzt mit seinen Drohungen gegenüber einer Vielzahl an Staaten Erfolg hatte und Handelsabkommen abschließen konnte – darunter auch mit der EU –, den Medikamentenherstellern ein Ultimatum. Sollten die Preise nicht binnen 60 Tagen sinken, werden die Zölle aktiviert.
Kritik an „sozialistischem Deutschland“
Im Mai hatte Trump ein Dekret unterzeichnet, das die Preise für rezeptpflichtige Medikamente in den USA deutlich senken soll. Zugleich kritisierte er das „sozialistische Gesundheitssystem in Deutschland“, das mit zur schwierigen Lage in den USA beigetragen habe.
Trump wirft Pharmakonzernen vor, „ihre Produkte stark zu rabattieren, um Zugang zu ausländischen Märkten zu erhalten“ – etwa in Deutschland und anderen EU-Ländern. Die entgangenen Erlöse holten sie dann durch „extrem hohe Preise“ in den USA wieder herein. Der mächtige Mann im Weißen Haus findet es „nicht fair“, dass die Medikamentenpreise von den gleichen Produzenten woanders viel billiger sind als in den Vereinigten Staaten.
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