Neues Sozialpaket

Der Kreis der von Armut Betroffenen wächst ständig

Kärnten
14.04.2022 13:20

Strom, Wasser, Sprit, Wohnungen, Lebensmittel: Alles wird teurer. Wer ohnehin wenig Einkommen hat, kann sein Leben kaum noch finanzieren. „Wir wollen das engmaschige soziale Netz noch ausweiten“, so der Klagenfurter Sozialreferent Bürgermeister Christian Scheider. Ein 300.000 Euro schweres Sozialpaket wurde geschnürt.

Den Höhepunkt der Inflation erwartet die Nationalbank im April: mit 7,2 Prozent! Übers Jahr dürfte die Preissteigerungsrate bei 5,6 Prozent liegen - was man im Sozialbereich längst merkt. „Im Vorjahr hatten wir 330 Stadtkarteninhaber, heuer sind es bereits 430“, weiß Joachim Katzenberger, der Leiter der Abteilung Soziales.

Günstige Menüs & Öffis
Die Stadtkarte berechtigt zum vergünstigten Essen in der Volksküche - ein Menü kostet 1,18 Euro - zum Einkauf in den SoMa, Karten für Busse und Bäder sind günstiger, es gibt einen Energiescheck. Bekommen kann diese Karte, wessen Einkommen unter dem Ausgleichszulagen-Richtsatz, also unter der Mindestpension von 977 Euro liegt.

City Zehner als Hilfe
Weil die Hilfe nun niederschwellig zu erhalten sein soll, können Klagenfurter auch ohne Stadtkarte vom Sozialpaket profitieren: Sie legen stattdessen den Nachweis der Wohnbeihilfe vor. „Dann gibt es einmalig 100 Euro in Form von City Zehnern. Das hilft dem Bürger und der Wirtschaft“, so Katzenberger, der schätzt, dass 2700 Personen bezugsberechtigt sein werden.

Einrichtungen der Abteilung Soziales

  • Städtische Volksküche am Südbahngürtel 50: Mittagsmenü von Montag bis Samstag zum Preis von € 4,63 für Stadtkarteninhaber um 1,18 Euro
  • Sozial- und Gesundheitssprengel am Südbahngürtel 50: Informationen zum Thema Pflege
  • Community Nursing am Südbahngürtel 50: Zusätzlich zur ärztlichen Versorgung wird eine diplomierte Pflegeperson des gehobenen Dienstes als Ansprechperson für gesundheitliche Belange zur Verfügung gestellt. Gesundheitsgefährdungen können so frühzeitig erkannt, es kann entgegengewirkt werden. Seit 1. April 2022 wird dieses Pilotprojekt in Stadtteil Annabichi umgesetzt.
  • Seniorenbüro in der Lidmannskygasse 22: Anlaufstelle für Klagenfurter Bürger ab dem 50. Lebensjahr, Informationen über Sport, Kunst und Kultur sowie Weiterbildung bis hin zur richtigen Pflegeeinrichtung.

Infostellen für soziale Hilfe
Finanziell aufgestockt wird auch der Sozialfonds, der in individuellen Notlagen hilft. Das 300.000 Euro-Sozialpaket braucht allerdings noch einen Stadtsenatsbeschluss. Informationen zum Sozialen gibt es bei zwei neuen Stellen: beim Infopoint Soziales in der Bahnhofstraße 35, beim Bürgerservice Soziales in der Paulitschgasse 13.

Leistungen der Abteilung Soziales

  • Stadtkarte: Österreichische und EU-Bürger können sie beantragen, wenn ihr monatliches Einkommen den Netto-Ausgleichszulagen-Richtsatz für Alleinstehende nicht überschreitet oder sie eine Pension mit Ausgleichszulage beziehen. Dann gibt es Aktionen wie: vergünstigte Mahlzeiten in der städtischen Volksküche, vergünstigter Eintritt für die städtischen Strandbäder, vergünstigte Tickets (24-Stunden-Buskarte und Kurzstreckenkarte) der Stadtwerke Busse, einmaliger freier Messeeintritt, Einkauf in den Sozialmärkten, Klagenfurter Energiescheck, Aktion „Soziales Christkind“.
  • Aktion 50 Prozent bei den Stadtwerken Klagenfurt: Wer die Klagenfurter Stadtkarte hat, erhält für den Tageseintritt in ein städtisches Strandbad sowie für den Kauf einer 24-Stunden-Buskarte bzw. einer Kurzstreckenkarte eine 50 % Ermäßigung.
  • Klagenfurter Energiescheck: Wer die Stadtkarte hat, Stadtwerke-Kunde ist und einen Stromrückstand hat, kann einmalig 70 Euro als Unterstützung bekommen. Das Geld wird direkt an die Stadtwerke angewiesen.
  • Klagenfurter Willkommenspaket: Österreichische und EU-Bürger, die als Alleinerzieherinnen weniger als 1600 Euro brutto oder als Familie weniger als 2800 Euro brutto Einkommen haben und zweimal die Eltern- und Mutterberatungsstelle besucht haben, erhalten zur Geburt ihres Kindes einmalig 70 Euro in Form von City Zehnern.
  • Sozialer Taxitarif für beeinträchtigte Personen: Österreichische und EU-Bürger, die einen Behindertenpass mit der Zusatzeintragung „Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel“, „Gebrauchs eines Rollstuhls“, „blind“, „taubblind“ oder „hochgradig sehbehindert“ haben, bekommen gegen Vorlage der Taxirechnungen 80 Prozent, maximal 44 Euro im Monat, refundiert.
  • Essen auf Rädern: Täglich, auch an Sonn- und Feiertagen, wird ein 3-gängiges Mittagsmenü direkt nach Hause geliefert. Die Zustelltage und die Art des Menüs (Vollkost, fleischlose Leichtkost und Seniorenkost) sind frei wählbar. Das Essen wird von der Firma Feine Küche Kulterer zubereitet und vom Roten Kreuz zugestellt. Der Preis pro Mahlzeit beträgt 9 Euro (inkl. Zustellung). Für Personen mit geringem Einkommen bzw. für Ausgleichszulagenbezieher werden Ermäßigungen gewährt.
  • 50 Plus Card: Klagenfurter ab dem 50. Lebensjahr können mit dieser Vorteilskarte Vergünstigungen bei diversen Modegeschäften, Restaurants, Optikern, Friseuren, Apotheken und mehr erhalten. Einmalige Gebühr: 2 Euro. Ausstellung im Bürgerservice Soziales, Paulitschgasse 13 / Passage.
  • Klagenfurter Sozialfonds: Österreichische und EU-Bürger, die hilfsbedürftig sind, bekommen bis zu 363 Euro; die Auszahlung wird nach individueller Prüfung berechnet. Bei Rückständen von Miete oder Strom erfolgt die Anweisung direkt an den Vermieter bzw. Stromanbieter. Bei Hilfe für das tägliche Leben erfolgt die Auszahlung in Form von Gutscheinen. Im Ausnahmefall besteht die Möglichkeit einer Barauszahlung. Antragstellung in den Anlaufstellen der Abteilung Soziales.
  • Hilfe in besonderen Lebenslagen (HIBL): Österreichische und EU-Bürger, die keine Sozialhilfe empfangen, können eine einmalige finanzielle Zuwendung vom Amt der Kärntner Landesregierung zur Abwendung einer sozialen Notlage beantragen. Antragstellung in den Anlaufstellen der Abteilung Soziales.
  • Sozialhilfe: Österreichische und EU-Bürger, die sich seit mindestens 5 Jahren in Österreich berechtigt aufhalten und keine Hilfsbedürftigkeit haben, sich aber in einer sozialen Notlage befinden und ihren Lebensunterhalt nicht oder nicht ausreichend abdecken können, können in den Anlaufstellen der Abteilung Soziales einen Antrag stellen.
  • Hilfsfonds des Bürgermeisters: Neben vieler Sozialleistungen der Stadt hat der Bürgermeister mithilfe des „Hilfsfonds des Bürgermeisters“ noch eine weitere Möglichkeit, Bürgerinnen und Bürgern rasch und unbürokratisch zu helfen und zu unterstützen. Gerade in Notsituationen helfen Unterstützungsmaßnahmen, die rasch zur Wirkung kommen, doppelt.
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