Jugendlichen bedroht

Millionenschwerer Kriegsflüchtling verurteilt

In Wien ist am Dienstag ein millionenschwerer Kriegsflüchtling zu neun Monaten Haft wegen Erpressung verurteilt worden. Er hatte nicht das nötige Kleingeld, um ein Parkticket zu bezahlen, und zwang daraufhin einen 17-Jährigen mit dem Messer zur Zahlung der fünf Euro. 

Der 38-jährige Mann hatte im März in einer Tiefgarage in der Gonzagagasse geparkt und dort nachts festgestellt, dass er zwar Scheine, aber nicht das nötige Kleingeld bei sich hatte, um die Parkgebühren in der Höhe von fünf Euro zu bezahlen. Zufällig vorbeigehende Jugendliche, die in Wien feiern gehen wollten und ebenfalls in der Garage geparkt hatten, wollten ihm zu Hilfe kommen. Doch der Mann zückte sein Messer, das er laut eigener Aussage zum Apfelschneiden verwendet, und hielt es einem 17-Jährigen an den Körper. Mit der anderen Hand deutete er auf den Ticketautomaten, der Bursche sollte dem Ukrainer die Parkgebühren entrichten.

Drogeneinfluss?
Dieser kam der Forderung nach, weil er den Eindruck hatte, dass der Mann unter Drogen stand. „Er hatte erweiterte Pupillen und war sehr aufgeregt“, sagte das Opfer im Prozess. Zudem habe er die Jugendlichen zuvor gefragt, ob sie ihm Kokain verkaufen könnten, was der Angeklagte bestritt. Er hätte stattdessen drei bis vier Gläser mit Whiskey getrunken.

Laut seiner Aussage war er am 11. März mit seiner Familie in die Synagoge gegangen und habe gegen 2.00 Uhr nachts festgestellt, dass in der Wohnung eingebrochen worden war und eine Tasche mit 30.000 US-Dollar (rund 28.000 Euro) fehlen würde. „Ich war panisch und wollte einfach nur weg. Ich habe bisher nie die Gesetze übertreten“, sagte der Angeklagte. Er habe das restliche Geld und den Goldschmuck geschnappt und sei zu seinem Mercedes gegangen. Mit dem Handel von Edelmetallen und Vermieten von Immobilien habe der Ukrainer bisher monatlich 20.000 bis 30.000 US-Dollar verdient.

Der Mann, der als Berufsbezeichnung Finanzier angab, flüchtete kurz vor den Bombenangriffen der Russen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern mit dem Auto nach Wien. Er habe ausreisen dürfen, weil er wegen einer Herzkrankheit wehruntauglich sei, wie er Richter Wolfgang Etl erzählte. Eine Woche habe die Familie, die enormes Barvermögen sowie den Goldschmuck der Frau bei sich hatte, im Auto gelebt, ehe sie in einer Wohnung in der Wiener Innenstadt Unterschlupf fanden. 

Aus Haft entlassen
Seit dem Vorfall am 12. März war der 38-Jährige in Untersuchungshaft gesessen. Da er das unbedingte Monat seiner neun Monate Haftstrafe somit schon hinter sich hat, wurde er noch am Dienstag wieder entlassen. Das Urteil ist rechtskräftig.

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