„Krone“-Kommentar

Der Elefant

Kolumnen
12.04.2022 06:00

Jeder, der flüchtet, ist in erster Linie Mensch. Sagte Kardinal Christoph Schönborn in der ORF-„Pressestunde“ auf die Frage, ob es seit dem Krieg in der Ukraine zwei Klassen von Flüchtlingen gebe. Jene aus dem arabischen Raum, die 2015 zu uns kamen, hauptsächlich junge Männer. Und jene, die heute aus der Ukraine Zuflucht bei uns suchen. Diesmal hauptsächlich Frauen und Kinder. Die Regierung nennt sie „Vertriebene“, auch weil für sie andere Regeln auf dem Arbeitsmarkt gelten.

Andreas Koller von den „Salzburger Nachrichten“ bohrte nach und verwies auf den „Elefanten im Raum“. Die Metapher bezeichnet ein Problem, das unmöglich übersehen oder bestritten werden kann, aber dennoch von den Anwesenden nicht angesprochen wird, weil man politisch korrekt sein möchte. Koller benannte das Problem „Moslems“, und in diesem Moment wurde der Elefant noch ein bisschen größer.

Natürlich darf es keine Rolle spielen, welche Religion oder Hautfarbe Flüchtlinge haben, ob sie vor russischen Bomben fliehen oder vor dem Terror des Islamischen Staates. Dennoch ist es noch lange nicht rassistisch, ukrainischen Flüchtlingen aufgrund der politischen und kulturellen Nähe bevorzugt zu helfen.

Dass die Stimmung nach 2015 gekippt ist, hat vor allem damit zu tun, dass einige Schutzsuchende unsere Gesetze und Werte nicht respektiert haben. Selbst nach schweren Delikten wie Vergewaltigung oder Mord konnten Straftäter nicht abgeschoben werden. Da wurde Menschlichkeit aufs Schändlichste missbraucht.

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