Unser Rekordläufer

„Ein Wahnsinn, ein Traum!“ Aaron Gruen fix bei WM

Sport-Mix
12.05.2025 06:54

Österreichs neuer Rekordläufer Aaron Gruen ist fix für die Leichtathletik-WM in Tokio (13. bis 21. September) qualifiziert. Dies teilte die World Athletics dem ÖLV mit. Auch Julia Mayer hatte, wie am vergangenen Mittwoch bereits berichtet, einen Startplatz für die WM erhalten. Der ÖLV fordert von ihr aber, da sie wegen Verletzungen einen Trainingsrückstand hat, noch einen Leistungsnachweis für einen WM-Start. Dies scheint aber nur Formsache zu sein.

Julia Mayer und Aaron Gruen nehmen in der „Road to Tokyo“, dem Qualifikations-Ranking des Weltverbandes, laut World Athletics einen Platz unter den Top 100 ein, der zur WM-Teilnahme berechtigt. Die genaue Platzierung der beiden Österreicher ist aber noch nicht bekannt gegeben worden.

Julia Mayer (Bild: Eva Manhart)
Julia Mayer

Aber egal! Aaron Gruen, der heuer beim McKirdy-Marathon im US-Bundesstaat New York mit 2:09:53 einen sensationellen ÖLV-Rekord aufgestellt hatte, konnte auf dem Weg von den USA, wo er studiert, nach Europa bei der Zwischenlandung in Frankfurt über seine erstmalige WM-Teilnahme jubeln. Am vergangenen Mittwoch war der 26-Jährige noch in der Rangliste auf dem 112. Platz gelegen. Da aber, wie bereits vermutet, nicht alle vor ihm liegenden Läufer von ihren nationalen Verbänden gemeldet wurden, rückte er jetzt auf einen WM-Platz vor. Der für ÖBV Pro Team laufende Aaron Gruen kommentierte: „Das ist einfach ein Wahnsinn, unglaublich!“

Rasanter Aufstieg
Der steile und kurze, aber bislang unaufhaltsame Weg des Marathonläufers Aaron Gruen geht also rasant weiter. Erst vor knapp einem Jahr hatte er beim Halbmarathon in Hamburg seinen ersten Start für Österreich absolviert. Denn 2022 hatte Aaron Gruen (Vater US-Amerikaner und Mutter Deutsche) die österreichische Staatsbürgerschaft gemäß § 58c Abs. 1a des Staatsbürgerschaftsgesetzes 1985 erhalten. Seine jüdische Familie war in den 30er-Jahren in die USA geflüchtet.

Aaron Gruen (Bild: Olaf Brockmann)
Aaron Gruen

Dazu Aaron Gruen: „Mein Großvater musste mit seiner Familie am Anfang des Zweiten Weltkriegs aus Wien flüchten. Mein Vater hat die Dokumente über die letzten Jahre gesammelt und wir haben dann zusammen die Staatsbürgerschaft erworben. Ich spiele viel Musik aus der Zeit des Holocaust. Tatsächlich befasste sich meine Bachelorarbeit mit der in Theresienstadt komponierten Musik!“ Österreich zu repräsentieren bedeutet Aaron Gruen, mehr als nur Sport zu treiben: „Es ist eine Möglichkeit, das Unrecht der Vergangenheit intern zu korrigieren.“

Seine interessante Vita, gepaart mit dem großen sportlichen Erfolg, führte auch dazu, dass er am Dienstag Gast bei Barbara Stöckl im ORF ist. Deshalb befindet sich Aaron Gruen zu einem Blitzbesuch in Österreich. Im TV ist der Marathon sicher nur ein Thema am Rande. Denn Aaron Gruen hat viel zu erzählen. Er hat auch mit 26 (!) Jahren bereits zwei Studien (Musik und Chemie) abgeschlossen und hat vom Herbst an einen Platz fürs Medizin-Studium in Harvard sicher.

Porträt von Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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