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Nehammers riskante Solidarität | Geruch des Todes

Der nicht nur für Leib und Leben waghalsige „Solidaritätsbesuch“ bei Präsident Zelenskij in Kiew am Samstag gefährde die Neutralität Österreichs, toben Kritiker. „Österreich ist neutral, aber nicht wenn es darum geht, Verbrechen zu benennen“, sagt hingegen der Kanzler zu Zelenskij. Humanitäre Hilfe gab es obendrein, nicht aber die Zusage, den EU-Betritt der Ukraine schnell vorantreiben zu wollen. Selten erreichten unsere Redaktion so viele Reaktionen: „Ob dieser Besuch in der Ukraine wirklich sinnvoll war, ist mehr als fraglich. Man kann auch diesem Land per Video seine medizinische Unterstützung zusichern. Sollte aber jetzt Russland so darauf reagieren, dass sie uns die Neutralität absprechen, so muss diese Regierung sofort zurücktreten, weil dieser Besuch unnötig und provokant war“, meint etwa Leser Paul Glattauer. „Warum gefährdet der österreichische Bundeskanzler mit seiner Ukraine-Reise unsere gerade in diesen Zeiten so wichtige immerwährende Neutralität?“, fragt Leser Gerhart Ratay. Solidarität ja, aber diese Fragen und Sorgen zur Position Österreichs mögen vielen als berechtigt erscheinen. Ein ungutes Gefühl bleibt jedenfalls nach diesem Besuch. Aber was ist und war am Krieg schon jemals gut?

Geruch des Todes. Nach dem Zelenskij-Besuch Nehammers führte die Fahrt unseren Reporter Clemens Zavarsky weiter nach Butscha - jenem Ort nahe Kiew, der zum grausamen Zeugnis des Völkermordes wurde. Seine Schilderungen gehen unter die Haut, spätestens dann, wenn der Anblick eines Massengrabes mit 40 exhumierten Leichen die Gräuel so richtig bewusst machen. „Der Regen hat den Geruch des Todes weggespült“, sagen die vom unerträglichen Schmerz gezeichneten Menschen dort. Die Bilder, das Leid, die Wut - das wird nicht wegzuspülen sein.

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