Wasserkraftwerke

„Man sollte über das aktuelle Marktsystem reden“

Oberösterreich
09.04.2022 07:05
Fahr nicht fort, kauf den Strom im Ort: In der Theorie müssten die 682 Kleinwasserkraftwerke in Oberösterreich eigentlich günstigere Preise anbieten können als die großen Energiekonzerne. Doch in der Praxis müssen die Zwischenhändler der „Minis“ Zusatzstrom extrem teuer zukaufen. Paul Ablinger, Geschäftsführer des Vereins Kleinwasserkraft, sagt: „Man sollte über das Marktsystem reden.“

Er betreibt selbst in Pettenbach zwei Kleinkraftwerke, ist an drei weiteren beteiligt und Geschäftsführer des Vereins Kleinwasserkraft Österreich: Paul Ablinger (40). Er sagt: „Die Preisgestaltung ist ein komplexes Thema. Auch die Händler, mit denen wir kleinen Stromerzeuger zusammenarbeiten, müssen – zum Beispiel, weil aufgrund von Trockenheit Niedrigwasser herrscht – Strom zu teilweise exorbitanten Preisen zukaufen. Das führt dazu, dass im Vorjahr schon kleine Stromhändler Kunden quasi ,hinausgeworfen‘ haben, weil sie es sich nicht mehr leisten konnten, zu den bisher gewohnten Preisen noch Elektrizität anzubieten.“

Gaswerke bestimmen derzeit den Preis
Hintergrund für das Ausgeliefertsein nicht nur der Kunden, sondern auch der kleinen Elektrizitätserzeuger und deren Händler an die Marktpreise, sei das sogenannte „Merit-Order-Modell“. So bezeichnet die Energiewirtschaft die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke auf einem Stromhandelsplatz, um die wirtschaftlich optimale Versorgung zu gewährleisten. Ablinger: „Der letzte in der Lieferantenkette bestimmt de facto den Preis. Und das sind derzeit die Gaswerke...“

Die oö. Kleinwasserkraftwerke versorgen jährlich 206.000 Haushalte mit ca. 710 Millionen Kilowattstunden Strom.

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