Stundenlang hieß es für die Mitglieder des Nötscher Flugsportvereines Hoffen und Bangen, nun fand die Suchaktion nach einem vermissten Piloten ein trauriges Ende: Der 59 Jahre alte Mann aus Klagenfurt wurde am Donnerstag in den frühen Morgenstunden tot aufgefunden. Auch das Wrack des Segelflugzeugs haben die Bergretter gefunden.
„Einer unserer erfahrenen Piloten ist nicht heimgekommen“, sagt Vereinsobmann Bernhard Probst. Der Klagenfurter war am Mittwochabend nicht mehr aufgetaucht - also wurde ein Alarm ausgelöst und die Einsatzkräfte wurden verständigt. Sie gingen von einem Absturz im Mölltal aus - und diese Befürchtung hat sich Donnerstagfrüh bestätigt: Der Pilot wurde tot aufgefunden, für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Wrack wird geborgen
Das Hochleistungssegelflugzeug der Firma Schempp-Hirth, mit dem der Klagenfurter unterwegs war - es handelt sich um das Modell Ventus mit dem Kennzeichen OE-5721 - konnten die Bergretter in einem Graben orten. Die Unfallstelle befindet sich jedoch auf rund 2400 Metern Seehöhe in unwegsamem und schwer zugänglichem Gelände - deshalb gestaltet sich auch die Bergung schwierig. Die Unfallursache ist noch nicht bekannt - beim Verein herrscht große Bestürzung ...
Handypeilung erfolgreich, Suche negativ
Seit Mittwochnachmittag - genau: 16.20 Uhr - gab es keinen Kontakt mehr zum abgängigen Piloten. Zu diesem Zeitpunkt startete der Klagenfurter vom Flugplatz Nötsch in Richtung Reißeckgruppe - als er um 20 Uhr noch immer weg war und kein Kontakt zu ihm hergestellt werden konnte, wurde ein Notruf abgesetzt und die Suchaktion in die Wege geleitet. Eine Handypeilung war teils erfolgreich: Sie ergab eine Ortung im Bereich des Flugplatzes Nötsch im Umkreis von 1400 Metern. In diesem Gebiet fand die Polizei am Mittwoch allerdings nichts ...
Suche mit Wärmebildkamera und Nachtsichtbrille
Der Kontakt zur Maschine des 59-Jährigen dürfte im Bereich Reißeck abgebrochen sein - das vermutet zumindest die Austro Control anhand des Warnsystems FLARM. Eine Unterbrechung des Signals sei in so hochalpinem Gebiet eigentlich nicht ungewöhnlich, so die Austro Control. In diesem Gebiet suchte auch der Polizeihubschrauber FLIR nach dem Vermissten - zwar konnte eine Notruffrequenz des Crashsensors wahrgenommen werden, der Pilot wurde aber trotz Wärmebildkamera und Nachtsichtbrille nicht gefunden.
Aufgrund des starken Windes und der Kälte musste der Suchflug mit dem Polizeihubschrauber um 22.27 Uhr abgebrochen werden. Kurz vor Mitternacht begaben sich noch zwei Mitglieder der Bergrettung Kolbnitz in das besagte Gebiet, um nach dem Segelflugzeug zu suchen - leider vergeblich. Die Suche wurde am Donnerstag bei Tageslicht fortgesetzt, Maschine und Pilot wurden gefunden.
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