Die Stadt der fast unbegrenzten Möglichkeiten

Waren Sie schon einmal in Groß Gerungs? Wenn nicht, dann nichts wie hin. In der beschaulichen 4500-Einwohner-Stadt passieren nämlich Dinge, von denen man meint, sie können gar nicht passieren. Zwei kurze Beispiele: Erst im Februar drehte eine trächtige Sau mitten in der Nacht zwei Runden im Foyer der Raiffeisen-Filiale, um diese dann von selbst wieder zu verlassen und kurz darauf ein paar gesunde Ferkerln zu gebären. Groß Gerungs ist aber auch jener Ort, in der die ÖVP mit 68 Prozent der Wählerstimmen 100 Prozent der Stadträte besetzen konnte. Bis zuletzt zumindest. Denn der Bürgerlistenchef Markus Kienast wollte das nicht hinnehmen, zog mit seinem Einspruch vor den Verfassungsgerichtshof und bekam dort Recht. Geht nicht, gibt’s in Groß Gerungs nicht, sollte man also meinen. Es gibt aber zumindest eine Sache, die in St. Pölten und Amstetten geht, aber in Groß Gerungs nicht: die Errichtung einer Traglufthalle. Einem örtlichen Unternehmer wurde eben das nämlich untersagt. „Auf Anraten der Landesbehörde“, heißt es offiziell. Lesen Sie, was inoffiziell dahinterstecken könnte, wie die Wachauer Marillen die Frostnacht überstanden haben, wo Sie bald nur noch 80 km/h auf der Autobahn fahren könnten, und wo sich Betrüger derzeit als Zirkusdirektoren ausgeben. Nein - überraschenderweise nicht in Groß Gerungs. . .