Ein trauriger Negativ-Rekord: ganze sechs WM-Qualifikationen in Folge haben wir verspielt, obwohl wir über eine goldene Kicker-Generation verfügen, die in den fünf Top-Ligen Europas regelmäßig aufläuft. Ich werde nicht wirklich schlau aus der Strategie unserer Nationalmannschaft - weder auf dem Rasen, noch außerhalb des Platzes. 24 Jahre ist es her, seit Herbert Prohaska letztmals unser Team zu einer WM-Endrunde führen konnte.
Was mich beim Blick in die Zukunft besonders irritiert: Noch bevor die Teamchef-Suche richtig begonnen hat, sind internationale Topstars kein Thema mehr. Zinedine Zidane? Nicht mal dran denken! Angeblich ebenso unfinanzierbar wie der deutsche Weltmeistermacher Jogi Löw, der vor 20 Jahren den FC Tirol zum Titel führte. Als wäre Österreichs Fußballbund nicht der größte Sportverband des Landes, der über 300.000 Spieler und ein Budget von 60,78 Millionen Euro verfügt.
Als Unternehmer, der weiß, wie man Strukturen schafft, die zum Erfolg führen, frage ich mich: Warum leidet der ÖFB an einer derartigen Visionslosigkeit? Warum ist er organisiert wie ein besserer Kegelverein? Warum entscheiden Amateure über Profis? Und wann mischen sich endlich die Vordenker von Red Bull in diese Debatte ein, die auf Vereinsebene Champions-League-Format erreicht haben? Als Fußballfan hätte ich nichts dagegen, wenn einer wie Didi Mateschitz auch beim ÖFB die Ballführung übernimmt.
Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)
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