Dessous in Dornbirn

Von der Hebamme zur Lingerie-Liebhaberin

Vorarlberg
30.03.2022 09:30

Aus der eigenen Not entstehen oft die besten Ideen: So ist dies auch der Fall bei dem neuen Dessousgeschäft namens Clémentine in Dornbirn, das von einer gelernten Hebamme betrieben wird.

Seit Montag steht Mirela Poyßl hinter dem Ladenpult. „Ich war selten so aufgeregt“, erzählt sie über den neuen Lebensabschnitt, der zugleich auch die Erfüllung ihres Traumes ist. Über 20 Jahre hat die Hebamme Frauen in den Kreißsaal begleitet: „Ich kenne ihre verletzlichste Seite, daher ist es mir ein großes Anliegen, dass sie sich wohl in ihrer Haut fühlen.“

Aha-Erlebnis in Wien
Sie selbst trug jahrelang keinen Büstenhalter, weil sie schlichtweg kein passendes Modell für sich fand. „Ich war regelmäßig frustriert, wenn ich in den bekannten Unterwäschegeschäften einkaufen wollte.“ Oben zu groß, unten zu klein, es zwickte oder war sonst einfach unbequem.

Bei einem Wien-Trip änderte sich die Sache allerdings schlagartig - und Mirela wurde sogar zu einer Lingerie-Liebhaberin: „Ich entdeckte ein kleines Dessousgeschäft und konnte endlich aus dem Vollen schöpfen.“ Das war vor rund acht Jahren. Poyßl wurde seit damals weder von ihrem Aha-Erlebnis noch von den kleinen Wäsche-Labels mit Liebe zum Detail losgelassen. Schlussendlich wagte sie sich auf ein gänzlich neues Terrain: „Es fiel mir schwer, meinen alten Job hinter mir zu lassen. Ich liebe die Arbeit mit Frauen. Aber der Zeitpunkt für den Neustart ist gekommen.“

Das hänge auch mit dem Ladenlokal zusammen. Denn die 42-Jährige liebäugelte bereits lange damit. „Dieses Haus hat mich immer angezogen, und ich habe schon vor Jahren zu meinem Mann gesagt, dass hier einmal mein Geschäft sein würde“, berichtet Mirela stolz. Passender könnte der Standort auch nicht sein, denn die Markstraße 18c war das frühere Wäschehäuschen der Stadt. „Als ich erfahren habe, dass das Lokal frei ist, schlich ich täglich um das Haus herum“, erzählt sie.

Qualität und Nachhaltigkeit
Seit 28. März steht die Tür von „Clémentine“ nun offen. Mirela Poyßls Wunsch ist, dass ihre Kundinnen je nach Bedürfnis abgeholt werden - so finden sich im Sortiment auch Still-BHs und Perioden-Panties: „Ich hoffe, ich habe einen geschützten Raum geschaffen, in welchem sich jede Frau gut aufgehoben und schön fühlt.“

Bei den Marken setzt die Neo-Kauffrau auf europäische Unternehmen, die nachhaltig und fair produzieren, so gibt’s etwa Bademode aus recycelten Fischernetzen. Qualität mag zwar ihren Preis haben, aber dafür hat „Frau“ jahrelang Freude daran. Wie schon Vivienne Westwood sagte: „Buy less, choose well and make it last!“

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