Die Sozialen Unternehmen Vorarlbergs bieten auch jenen Menschen einen Job, die sonst chancenlos wären.
Der 30. April ist der Tag der Arbeitslosen. Einen Tag später, am 1. Mai, wird jährlich der Tag der Arbeit gefeiert. „Für arbeit plus ist der Tag der Arbeitslosen jener Tag, an dem wir bewusst machen, dass Arbeit Teilhabe an der Gesellschaft bedeutet. Keine Arbeit zu haben, bedeutet demnach auch, nicht dazuzugehören, bedeutet den Ausschluss aus der Gesellschaft und das führt zu einem gesellschaftlichen Riss“, erklärte Ulrike Schmid-Santer, die designierte Geschäftsführerin von arbeit plus, am Dienstag.
Die Sozialen Unternehmen können arbeitsmarktferne und entmutigte Menschen wieder in den Erwerbsarbeitsmarkt einbinden.
Ulrike Schmid-Santer, Geschäftsführerin von arbeit plus ab 1. Mai 2024
Der Verband vereint jene fünf Sozialen Unternehmen in Vorarlberg, die am zweiten Arbeitsmarkt befristete Jobs für langzeitarbeitslose Personen anbieten. Derzeit sind 1571 Personen seit mehr als einem Jahr auf Arbeitssuche (Stand 2/2024). Laut aktuellen Prognosen des Arbeitsmarktservice (AMS) werden diese Zahlen aber weiter steigen.
Gleichzeitig sieht es auch aufseiten der Sozialen Unternehmen nicht gerade rosig aus: Aufgrund von Budgetkürzungen muss Integra das Eichamt, die Schulungsgastronomie in Bludenz, und Carwash in Wolfurt aufgeben. Aqua Mühle ist gezwungen, mit Ende des Schuljahres zwei Schulkantinen zu schließen. Dadurch fallen insgesamt 17 Beschäftigungsplätze weg. „Um Arbeitslosigkeit gezielt entgegenzuwirken, setzen wir Projekte professionell in kurzer Zeit um – damit sie dann wieder mangels Budget geschlossen werden müssen“, kritisierte Integra-Geschäftsführer Patrick Breuss. „Das ist kein nachhaltiger Umgang mit den betroffenen Menschen und mit Steuergeldern.“
Die Abteilung für Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik des Landes Vorarlberg hat dem Verband aber jüngst Rückhalt zugesichert. Und so möchte „arbeit plus“ weiterhin einiges umsetzen. Etwa die Mobilisierung jener erwerbswilligen Menschen, die derzeit weder am Erwerbsarbeitsmarkt noch beim AMS aufscheinen. Diese „stille Reserve“ könne insbesondere für den ökologisch sozialen Bereich genutzt werden.
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