28.03.2022 19:20 |

Noch kein „Brand aus“

Burgstallberg: Verheerender Waldbrand wütet weiter

Am Burgstallberg im Kärntner Mölltal kämpfen zahlreiche Feuerwehren seit Sonntag gegen einen verheerenden Waldbrand: Innerhalb kürzester Zeit standen knapp zehn Hektar in Brand. Bei den Löscharbeiten helfen die umliegenden Landwirte, zwei Polizeihubschrauber, ein ÖBB-Löschzug und das Bundesheer mit zwei Hubschraubern und 40 Pionieren aus Villach. „Brand-aus“ kann auch am Montagabend nicht gegeben werden. Die FF Mühldorf hält Brandwache.

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Großeinsatz im Mölltal: Rund 250 Feuerwehrleute kämpfen seit Sonntagnachmittag gegen die Flammen auf dem Burgstallberg. Auf einer Fläche von rund zehn Hektar wüteten bis zu 20 Meter hohe Stichflammen. 25 Feuerwehren aus dem Umkreis standen im Einsatz, bis zum Einbruch der Dunkelheit konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. „Eine verkleinerte Einsatzmannschaft verblieb über Nacht mit Tanklöschfahrzeugen am Berg, um auf ein eventuelles Aufflammen des Brandes rasch reagieren zu können“, informiert das Bezirksfeuerwehrkommando Spittal.

Hubschrauber im Waldbrand-Einsatz
Um 7 Uhr wurden die Löscharbeiten wieder aufgenommen - mit zwei Polizeihubschraubern aus Salzburg und Kärnten. Ab 10 Uhr soll auch das Bundesheer mit zwei Hubschraubern und 40 Einsatzkräften des Pionierbataillons 1 aus Villach helfen. Der Polizeihubschrauber Flir machte bereits in der Nacht Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera, um die Bereiche mit Glutnestern im Boden ausfindig machen zu können.

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Der Waldbrand ist riesig. Das Gelände ist steil, der Einsatz wird am Montag noch andauern.

Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober

Bei Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II ausgebrochen
„Der Waldbrand ist riesig. Das Gelände ist steil, der Einsatz wird am Montag noch andauern“, berichtet Bezirkskommandant Kurt Schober. Bereits vor zwei Wochen war es am Burgstallberg im Zuge von Schwendarbeiten schon zu einem Feuer gekommen. Der neue Waldbrand brach am Sonntag oberhalb der Tauernbahnstrecke im Bereich des Zufahrtsweges zum Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II aus - aus noch unbekannter Ursache.

Löschwasser auf Burgstallberg transportiert
Sofort wurden sämtliche Feuerwehren im Umkreis alarmiert, auch Landwirte helfen beim Wassertransport in das steile und unwegsame Gelände. „Die Einsatzstelle auf rund 700 Meter Seehöhe war zwar gut erreichbar, aber wir mussten zusätzliches Löschwasser auf den Berg bringen“, heißt es vom Bezirksfeuerwehrkommando. Neben den beiden Polizeihubschraubern aus Salzburg und Kärnten sowie dem Bundesheer-Hubschrauber unterstützen die ÖBB die Löscharbeiten zusätzlich mit einem Löschzug und Kesselwaggons mit Löschwasser.

Trockenheit lässt Brand aufflammen
Die Trockenheit ist laut Bezirksfeuerwehrkommandant Schober ein großes Problem: „Beide Polizeihubschrauber mussten für Löscheinsätze herangezogen werden. Der Einsatz ist schwierig und gefährlich.“ Durch den Wind angefacht und wegen der Trockenheit fraß sich das Feuer durch den Hoch- und Niederwald rasch bis auf 900 Meter Seehöhe hinauf. „Die Einsatzkräfte bekämpften den Brand am Sonntag von unterhalb wie auch von oberhalb, aber ohne den Einsatz der beiden Hubschrauber wäre er nicht so rasch unter Kontrolle gebracht worden“, berichtet Erich Dertnig, Einsatzleiter und Kommandant der FF Mühldorf.

Dritter Waldbrand am Burgstallberg
Erst am Donnerstag hatte in den frühen Morgenstunden eine Wiese direkt neben der Bahnstrecke in Mühldorf Feuer gefangen. Mitte März mussten insgesamt zehn Feuerwehren aus dem Bezirk Spittal ebenfells bei Mühldorf gegen einen Waldbrand am Burgstallberg kämpfen. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Das Löschwasser musste im Pendelverkehr von einem Speichersee zum Brandort transportiert werden, ebenfalls mit Luftunterstützung des Innenministeriums.

Update: Auch am Montagabend kein „Brand aus“!
Auch am Montagabend könne noch kein „Brand aus“ gegeben werden, bestätigt Walter Egger von der FF Spittal:

Zitat Icon

Wir gehen davon aus, dass wir alle Glutnester beseitigen konnten. Aber Schläuche & Co. bleiben über Nacht liegen!

Walter Egger von der FF Spittal

Zusätzlich werde die FF Mühldorf die ganze Nacht lang Brandwache halten, bestätigt Egger: „Aufgrund des Windes gehen wir lieber auf Nummer sicher!“

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