Mit Platz vier bei der Tour de Suisse hat das Osttiroler Rad-Ass Felix Gall gezeigt, dass mit ihm bei der Tour de France ab 5. Juli zu rechnen ist. Vor allem auch, weil er seine Zeitfahrschwäche mittlerweile in den Griff bekommen hat: „Ich hab jetzt eine bessere Mobilität, zudem haben wir meine Position etwas verändert.“ Bei einem optimalen Verlauf traut sich Gall zu, seinen achten Platz aus der Saison 2023 zu verbessern.
Bei der Tour de France im Vorjahr hatte Österreichs Gesamtklassement-Ass Felix Gall alleine im Zeitfahren über zehn Minuten auf Sieger Tadej Pogacar verloren. Im Kampf um die Spitzenplätze in der Gesamtwertung ist das ein großer Nachteil. „Im Renntempo ab 400 Watt hatte ich nach etwa sieben oder acht Minuten Probleme. Erst sind meine Füße taub geworden, dann ging es bis zu den Knien hinauf – und dann war kein ordentliches Tempo mehr möglich“, erklärt der Osttiroler sein bisheriges Manko.
Dehnen als Schlüssel
Diese Saison kam er bei der UAE-Tour im Zeitfahren auf Platz 26 ins Ziel, bei der Tour de Suisse zuletzt katapultierte er sich mit Rang zwei beim Berg-Zeitfahren zum Abschluss noch auf den vierten Gesamtrang. „Ich bin auch jetzt kein Spezialist fürs Zeitfahren, aber es ist nicht mehr so schlimm“, meint Gall. Die Position am Rad hat er nach vielen Tests leicht verändert, der Schlüssel zur Verbesserung ist aber einfach: „Durch Dehnübungen habe ich eine bessere Mobilität erreicht und kann jetzt durchziehen. Es ist wichtig, dass ich nicht so einen großen Rückstand aufreiße.“
Wenn dieses Jahr alles perfekt läuft, ist für mich bei der Tour de France mehr drin als Platz acht. Der große Favorit ist aber Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard ist sein Herausforderer.
Radprofi Felix GALL
Steigerung ist drin
Denn natürlich geht der Kapitän des französischen Teams „AG2R“ mit großen Ambitionen in seine dritte Tour de France: „Wenn alles perfekt läuft, ist sogar mehr drin als der achte Platz 2023. Die Top 10 sind ein gutes Ergebnis, wenn dann ein Etappensieg dazukommt, wäre das schon toll. Auf welche Ziele ich mich fokussiere, werde ich wohl nach zehn Tagen wissen – dann sehe ich, welche Rolle ich in der Gesamtwertung spiele.“ Denn der große Favorit ist ohnehin wieder der Slowene Tadej Pogacar, der bei der Dauphine-Rundfahrt wieder eine tolle Form bewiesen hat. „Er fährt richtig stark und ist der absolute Favorit. Einzig Jonas Vingegaard könnte ihn wohl angreifen.“
Heimaturlaub vorm Start
Mit Platz 14 im Vorjahr war der 27-jährige Gall nicht wirklich zufrieden, da fehlte ihm auch die Lockerheit – daraus hat der starke Bergfahrer gelernt. „Ich dachte, dass ich bestimmte Sachen umsetzen muss, etwas Neues versuchen sollte. Dabei reicht es, wenn ich einfach nur meine Hausaufgaben mache und so das Beste raushole. Sieht man sich die Leistungswerte an, bin ich stärker als 2023 und natürlich auch erfahrener.“ Aktuell ist das Leichtgewicht auf Heimaturlaub in Osttirol und entspannt dabei auch vorm Tour-Start.
Teamfokus liegt auf Felix
In seinem dritten Jahr bei „AG2R“ hat sich Felix auch an die Chefrolle gewöhnt – bei der Heimatrundfahrt seines Rennstalles ist alles auf den Österreicher ausgelegt: „Ich bin in diese Rolle hineingewachsen, die Unterstützung ist richtig gut. Wir werden einen guten Mix aus Flachfahrern, Routiniers und Berghelfern zur Tour bringen. In der Schweiz haben wir gezeigt, dass wir Rennen auch mitbestimmen können, verstecken brauchen wir uns vor niemandem – auch wenn in Frankreich alles noch schneller ist.“ Trotzdem will Gall im Juli in Frankreich die nächste Sternstunde erleben. Anschließend plant er im August und September noch die Teilnahme an der Vuelta in Spanien.
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