Im August 2023 soll ein Anfang 30-Jähriger – er stammt aus einer österreichischen Adelsfamilie – nach einer Partynacht in der Nobel-Disco „Volksgarten“ regelrecht über eine junge Frau hergefallen sein. Bilder zeigen sie mit Hämatomen, Bissspuren und Würgemal. Dem Angeklagten drohen nun bis zu 15 Jahre Gefängnis.
Er ist groß und gut aussehend – stammt aus einer österreichischen Adelsfamilie. Und sitzt im Wiener Landesgericht auf der Anklagebank. Dem Anfang 30-Jährigen drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis. Im Sommer 2023 soll er eine flüchtige Club-Bekanntschaft brutal vergewaltigt haben. Die junge Frau leidet seither an einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Nach Partynacht zusammen heim gefahren
Es war eine laue Sommernacht im Wiener Szeneclub „Volksgarten“. Die beiden kannten sich bereits flüchtig aus dem gemeinsamen Freundeskreis, kam sich in jener Partynacht im August 2023 näher. „Ich hab‘ sie dann gefragt, ob sie mit mir nach Hause fahren will. Für mich war da klar, warum ich sie frage“, deutet der Angeklagte seine damaligen Intentionen an.
Die damals 26-Jährige stellt die Situation jedoch anders dar: „Prinzipiell war das nie das Thema. Man schaut halt, wo der Abend hinführt. Er war sympathisch und gut aussehend“ Sie hätte sich nette Gespräche erwartet, ihr Gegenüber kennenlernen wollen. Die junge Frau war damals noch Jungfrau ...
Angeklagter fiel über 26-Jährige her
Also verließ man zusammen den „Volksgarten“, steuerte mit dem Taxi in Richtung seiner Wohnung. „Es war bis zu dem Zeitpunkt alles sehr normal und ruhig. Als wir in der Wohnung waren, ist das gekippt.“ Der Adelsspross sei wie wild regelrecht über sie hergefallen, hätte sie gewürgt, aufs Bett gedrückt und vergewaltigt – bis das Opfer blutete.
Ich hab‘ mich benutzt gefühlt, wie ein nasser Fetzen.
Junge Frau in ihrer Opfereinvernahme
„Dann ist es besser, wenn du gehst“, habe der Anfang 30-Jährige zu ihr gesagt in der Annahme, sie hätte ihre Regelblutung. Dabei war sie im Intimbereich verletzt – und nicht nur das: Fotos von der nun 28-Jährigen zeigen riesige Blutergüsse an den Schultern, Bissspuren im Gesicht und an den Armen und Würgemale am Hals. „Ich hab‘ mich benutzt gefühlt, wie ein nasser Fetzen“, sagte sie später in ihrer Aussage, als sie Monate später Anzeige erstattete. Warum erst dann? „Weil ich die Kraft dafür nicht hatte.“
Auch der Adelsspross erinnert sich: „Acht Monate später im Urlaub hat mich ein Freund angerufen.“ Und ihm von der Anzeige erzählt. Dabei sei laut dem jungen Mann, verteidigt von Anwalt Philipp Wolm, der Sex einvernehmlich gewesen. Und die Verletzungen: „Ja, ich hab gesaugt und geknabbert.“ Das medizinische Gutachten spricht aber von „massivster Gewalt“ ...
Weil der psychiatrische Sachverständige Peter Hofmann gebraucht wird, um eine allfällige posttraumatische Belastungsstörung des Opfers einzuschätzen, muss vertagt werden. Am 22. September wird weiterverhandelt. Da sieht sich der Anfang 30-Jährige bei einer anklagekonformen Verurteilung mit einer Mindeststrafe von fünf Jahren konfrontiert.
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