Drei Wochen nach dem historischen Männer-Finale bei den French Open geht es ab Montag bei den All England Tennis-Championships in Wimbledon um den nächsten Major-Triumph! Der Top-Favorit ist bei den Männern ganz klar Carlos Alcaraz, der im Rasen-„Mekka“ auf seinen dritten Titel en suite losgeht. Zudem konnte der erst 22-jährige Spanier seither auch das Vorbereitungsturnier im Londoner Queen‘s Club gewinnen.
Jannik Sinner hat auf diesem Belag noch Aufholbedarf – für den Weltranglisten-Ersten, der nach Wimbledon auf jeden Fall Nummer 1 bleiben wird, beginnt das Turnier mit einem Italiener-Duell gegen Luca Nardi. Will er erstmals ins Finale, wird er sich gerade auf Rasen steigern müssen. Er stand im Vorjahr im Viertelfinale (Aus gegen Daniil Medwedew/RUS) und war 2023 im Semifinale bzw. 2022 im Viertelfinale jeweils an Novak Djokovic gescheitert.
An Alcaraz führt kein Weg vorbei
Gerade für den 24-fachen Major-Sieger aus Serbien steht in Wimbledon besonders viel auf dem Spiel. Viele Insider geben dem 38-Jährigen, der immer noch Nummer 6 im ATP-Ranking ist, auf Rasen noch die besten Chancen zum vielleicht letzten großen Ziel: Den 25. Grand-Slam-Sieg doch noch zu schaffen. Und um die nun schon offensichtliche Vorherrschaft von Alcaraz und Sinner, die sich die vergangenen sechs Major-Siege untereinander aufteilten, noch einmal zu unterbrechen.
Doch an Alcaraz führt kein Weg vorbei, sofern er fit bleibt. Nach durchwachsenen ersten drei Monaten 2025 kam er auf Sand so richtig auf Touren und hat nun auch schon wieder einen Rasen-Titel auf dem Haben-Konto. Seit Beginn der Sandplatz-Saison hält Alcaraz bei einer sehr starken 27:1-Siegesbilanz. Alcaraz wirkt mit seinen 22 Jahren als kompletterer Spieler als einst Roger Federer, Rafael Nadal oder Djokovic in diesem Alter.
Wieder eine neue Siegerin in Wimbledon?
Bei den Frauen gibt es einmal mehr keine klare Favoritin und der Blick auf die Siegerinnen-Liste bestätigt das: Sieben verschiedene Gewinnerinnen seit 2017 (2020 war das Turnier wegen Corona ausgefallen), im Vorjahr hatte nach Marketa Vondrousova 2023 mit Barbora Krejcikova wieder eine Tschechin zugeschlagen. Kurios ist auch, dass von den aktuellen Top-Ten-Spielerinnen noch keine in Wimbledon triumphiert hat. Die topgesetzte Aryna Sabalenka, die zuletzt eine schmerzliche Final-Niederlage in Roland Garros verdauen musste, kam nur 2021 und 2023 ins Semifinale und fehlte im Vorjahr verletzt.
Ihre Bezwingerin in Paris, Coco Gauff, ist Weltranglisten-Zweite. Doch ihrem Durchbruch 2019 mit dem Achtelfinale in Wimbledon mit erst 15 Jahren ließ die US-Amerikanerin bisher nur weitere Achtelfinale 2021 und im Vorjahr folgen.
Österreichs Frauen-Beitrag beschränkt sich auf das Juniorinnen-Turnier, in dem Lilli Tagger ihr letztes Turnier vor ihrem Umstieg ins Erwachsenen-Tennis bestreitet. Die 17-jährige Osttirolerin hatte in Paris mit ihrem Triumph ohne Satzverlust für den ersten ÖTV-Sieg einer Frau bei einem Grand-Slam-Turnier überhaupt gesorgt.
Keine Linienrichter mehr, Einzelfinale zwei Stunden später
Bei keinem Turnier werden die Traditionen so hochgehalten wie in Wimbledon. Das weiße Sportgewand und andere Vorschriften wie der Ruhetag am ersten Sonntag sind unantastbar. 2025 gibt es aber auch an der Church Road Neuerungen. So wird das „electronic line calling“ eingeführt bzw. werden die Linienrichter abgeschafft. Einige davon werden als Match-Assistenten ein paar Aufgaben des Stuhlschiedsrichters übernehmen, wurde verlautbart.
Einen Einschnitt bedeutet auch die Ansetzung der Einzel-Finale. Sie beginnen nicht wie immer um 15 Uhr MESZ, sondern zwei Stunden später. Berechtigte Argumente, dass das Männer-Finale zuletzt in Paris 5:29 Stunden gedauert hatte, und man in so einem Fall dann wohl während des Endspiels das Centercourt-Dach schließen müsste, wurden verworfen. Man habe alle Faktoren genau überprüft, hieß es von der Organisation. Dunkelheit und feucht gewordener Rasen spielten allerdings schon in der Vergangenheit öfters eine Rolle beim Rasen-Highlight.
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