Hagel ist Albtraum

Weinbau in OÖ wächst: Gute Hand für edle Tropfen!

(Bild: Wenzel Markus)

Ein fruchtig-frischer Wein aus der Heimat! Der Weinbau in Oberösterreich wurde vor 20 Jahren noch belächelt, jetzt hat er sich etabliert und will jedes Jahr weiter wachsen.

Unser Bundesland spielt noch keine tragende Hauptrolle in der gesamtösterreichischen Weinseligkeit, aber die Rebflächen, die aktuell von 47 Winzern bewirtschaftet werden, belaufen sich mittlerweile erstmals auf knapp 100 Hektar. Sie befinden sich auf Südhängen. „Sandiger, lehmig-toniger Boden, dazu mildes Kleinklima, das eignet sich bestens“, beschreibt Leo Gmeiner, was Weinstöcke lieben. Der Winzer in Perg ist seit dieser Woche neuer Präsident des Weinbauverbands.

(Bild: Wenzel Markus)

Die Klimaerwärmung wirkt sich beim Wein in Oberösterreich fast positiv aus: „Dass es oft lange nicht regnet, tut den Stöcken gut“, sagt Gmeiner. Sie befinden sich noch im „Winterschlaf“: „Erst ab Mai mit dem Austrieb wird es spannend.“

(Bild: Honorar)

Gmeiner selbst sattelte vor 17 Jahren nach dem Motto „vom Schwein zum Wein“ den Familienbetrieb um – mit Erfolg. Im Vorjahr schafften er und seine Frau Verena bei den Staatsmeisterschaften „Salon Wein 2021“ den Sprung unter die Top-Winzer – wir berichteten. „Unglaublich wertvoll für unseren kleinen Betrieb“, sagt er – aber auch für Oberösterreich als junges Weinanbaugebiet, das rasant wächst (siehe Grafik): „Jährlich stehen 15 Hektar für Neuauspflanzungen per Verordnung zur Verfügung“, betont Gmeiner.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Bei den Weißweinreben liegt der Schwerpunkt auf Grüner Veltliner, Chardonnay, Bouvier und Riesling. Rotweine werden aus den Sorten Blauer Burgunder, Zweigelt, Blauer Portugieser oder St. Laurent bereitet. Neueinsteigern in die Winzerei muss klar sein: „Weinbau bedeutet das gesamte Jahr über viel Arbeit“, sagt Karl Eugen Velechovsky, Pionier in OÖ: „Man bereitet eine Fläche vor, setzt Stöcke aus, erst nach drei Jahren hat man die erste ,Jungfernlese’, die wenig Ertrag bringt. Ab dem fünften Jahr habe ich rund 5000 bis 6000 Liter Qualitätswein pro Hektar – wenn es keinen Hagel gibt.“