Sie schreit, weint, beißt. Was interessiert Viktoria eine Gerichtsverhandlung! "Mir ist alles wurscht", sagt sie mit Piepsstimme. Glaubhaft klingt es nicht. Denn hinter den Ausbrüchen der 16-Jährigen soll eine tragische Familiengeschichte stehen: mit Scheidung, dem Tod des geliebten Papas, einem stattlichen Erbe.
Und einem Teenager, der auf die eigene Mutter losgeht, Polizisten angreift, seit zwei Jahren in den Tag hinein lebt und sich offenbar durch nichts dazu zwingen lässt, in die Schule zu gehen. Probleme machen vor keinen sozialen Schichten Halt.
"Wie stellst du dir bloß eine Zukunft vor?", fragt Richter Michael Schofnegger. Wurscht. Die Mutter, eine adrette Blondine mit Designerpumps, beißt sich auf die Lippen. "Wir versuchen alles", beteuert sie. Doch alles scheint nicht genug zu sein. Eine Intensivbetreuung durchs Jugendamt wäre nötig, heißt es. Bisher tut sich da aber zu wenig.
Ein Heimplatz? Viktoria funkelt – da würde sie sofort abhauen. Fazit: drei Monate bedingt wegen versuchten Widerstands. Und das flaue Gefühl, dass ein junges Leben am Abgrund steht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.