"Alles wurscht"

16-Jährige randalierte beim Gerichtsprozess

Kärnten
24.05.2011 17:53
"Viktoria" bedeutet Siegerin. Doch das aggressive Mädel, das in Handschellen und mit Gewalt in den Klagenfurter Verhandlungssaal 283 gezerrt werden musste, steht derzeit eher auf der Verliererseite: 16 Jahre alt und aus etlichen Schulen hinausgeflogen, viel Ärger mit der Mutter, falsche Freunde, Alkohol – und nun die erste Vorstrafe.

Sie schreit, weint, beißt. Was interessiert Viktoria eine Gerichtsverhandlung! "Mir ist alles wurscht", sagt sie mit Piepsstimme. Glaubhaft klingt es nicht. Denn hinter den Ausbrüchen der 16-Jährigen soll eine tragische Familiengeschichte stehen: mit Scheidung, dem Tod des geliebten Papas, einem stattlichen Erbe.

Und einem Teenager, der auf die eigene Mutter losgeht, Polizisten angreift, seit zwei Jahren in den Tag hinein lebt und sich offenbar durch nichts dazu zwingen lässt, in die Schule zu gehen. Probleme machen vor keinen sozialen Schichten Halt.

"Wie stellst du dir bloß eine Zukunft vor?", fragt Richter Michael Schofnegger. Wurscht. Die Mutter, eine adrette Blondine mit Designerpumps, beißt sich auf die Lippen. "Wir versuchen alles", beteuert sie. Doch alles scheint nicht genug zu sein. Eine Intensivbetreuung durchs Jugendamt wäre nötig, heißt es. Bisher tut sich da aber zu wenig.

Ein Heimplatz? Viktoria funkelt – da würde sie sofort abhauen. Fazit: drei Monate bedingt wegen versuchten Widerstands. Und das flaue Gefühl, dass ein junges Leben am Abgrund steht.

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