Geschichte über Arsen

Geheimnisvolle Stollen & das Gift aus Oberkärnten

Kärnten
27.02.2022 16:00

Hoch oben in den Bergen des Pöllatals wurde im 15. Jahrhundert Arsen abgebaut. Johann Pirker studierte das giftige Mineral genau, sammelte Bilder sowie Gesteine und eröffnete im Pöllatal eine Arsenschauhütte, die nun wieder aufgewertet werden soll. Denn in der Region verbergen sich noch immer geheimnisvolle Stollen, in denen das Gift abgebaut wurde…

In den Schnaps gemischt oder unters Pferdefutter gestreut: „Im Pöllatal wurde etwa 290 Jahre lang das giftige Arsen abgebaut, viele haben es auch konsumiert, weil es aufputschend war“, erzählt Pirker. Der 94-Jährige beschäftigt sich seit Jahren mit der Geschichte des giftigen Elements. „Bergarbeiter haben das Gestein damals bei uns abgebaut, es wurde dann nach Italien geliefert und in die ganze Welt transportiert. Arsen wurde ja vor allem bei der Gläsererzeugung eingesetzt“, erklärt der begnadete Bergsteiger.

Eröffnung einer Arsenschauhütte
Der Rennweger begab sich auch auf die Suche nach den alten Stollen, die heute noch in den Bergen schlummern. „Bei uns gibt es viele Höhlen, in denen abgebaut wurde“, weiß Pirker. In einem Schacht fand er sogar noch einen alten Ofen. „Und am Boden lag noch aus Steinen herausgemeißeltes Arsen.“ Da ihn die Geschichte des Arsenbergbaus in seiner Heimat immer mehr zu faszinieren begann, errichtete er 1973 die Arsenhütte im Pöllatal, in der alle Fundstücke gesammelt werden. „Bilder und auch ein Gesteinsbrocken, aus dem das Gift gewonnen wurde, befinden sich dort“, verrät der Hobbyhistoriker.

Auch die Gemeinde Rennweg will sich nun wieder verstärkt der Geschichte widmen. „In der Region wurde damals ja nicht nur Arsen, sondern auch Gold, Silber und Kupfer abgebaut. Diese Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten“, sagt Bgm. Franz Aschbacher.

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