Verteidigten Insel

Soldaten: „Russisches Kriegsschiff, f*** dich“

Ausland
25.02.2022 16:37

Die Ukraine ehrt posthum eine Gruppe Grenzschützer, die bei der Verteidigung einer winzigen Insel im Schwarzen Meer gegen russische Truppen getötet wurden. Die 13 seien beim Beschuss durch ein russisches Kriegsschiff ums Leben gekommen, teilte die Regierung in Kiew am Freitag mit. Sie veröffentlichte Tonaufnahmen, auf der ein Austausch zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften zu hören sei.

„Dies ist ein russisches Kriegsschiff“, forderte demnach ein russischer Offizier am Donnerstag die ukrainischen Truppen zur Aufgabe auf. „Ich schlage vor, Sie legen Ihre Waffen nieder und ergeben sich, um Blutvergießen und unnötige Opfer zu vermeiden. Andernfalls werden Sie unter Feuer genommen.“

Grenzschützer ergaben sich nicht
Die Grenzschützer ergaben sich aber trotz der unmittelbaren Bedrohung nicht. „Russisches Kriegsschiff, f*** dich“, lautete demnach ihre eindeutige Antwort. Nach Angaben von Anton Heraschtschenko, einem Berater des Innenministers, habe Russland daraufhin mit Angriffen begonnen. Die Ukraine hatte danach den Kontakt zu ihren Streitkräften auf der Schlangeninsel verloren, einer Landzunge südlich der Hafenstadt Odessa, Russland habe dort Luft- und Seeangriffe unternommen, wie die Regierung in Kiew mitteilte.

Die Aufnahme, die im Netz kursiert (siehe unten), ist sowohl laut ukrainischer Regierung als auch der Onlinezeitung „Ukrainskaja Prawda“ echt, unabhängig konnte die Authentizität des Audioclips nicht überprüft werden. 

„Soldaten heldenhaft gestorben“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versprach in einer Rede - auf der er die Geschehnisse zusammenfasste - die verstorbenen Grenzsoldaten auszuzeichnen. „Auf unserer Schlangeninsel, die wir bis zum Schluss verteidigt haben, sind alle Grenzsoldaten heldenhaft gestorben“, sagte er. „Sie haben nicht aufgegeben. Sie alle werden posthum mit dem Titel ,Held der Ukraine‘ ausgezeichnet“, hieß es auf Selenskyjs Website.

Das russische Verteidigungsministerium widerspricht dieser Darstellung: Es erklärte, 82 ukrainische Soldaten auf der Insel hätten sich freiwillig ergeben. Es wurde nicht erwähnt, dass es Angriffe gab oder Opfer zu beklagen waren.

Letzte Worte gehen viral
In sozialen Medien ging der Bericht über die unbeugsamen Grenzschützer schnell viral, ihre letzten Worte wurden bei Ukrainern zur Parole der Verteidigung ihres Landes. Es kursiert ein eigens kreiertes Flaggendesign (siehe oben), angelehnt an die ukrainischen Nationalfarben sowie die „Gadsen flag“ aus der Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs.

Auf der englischsprachigen Ausgabe der Online-Enzyklopädie Wikipedia wurde bereits einen Tag nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ein Artikel zur „Schlacht um die Schlangeninsel“ veröffentlicht. 

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