14.02.2022 06:00 |

Mörder, Schlepper

Zielfahnder spürten 2021 weltweit 17 Flüchtige auf

Mörder, Räuber, Drogenhändler, Schlepper - 17 flüchtige Schwerverbrecher wurden 2021 von heimischen Zielfahndern weltweit gefasst.

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Pandemiezeit hin oder her – für die Kriminellen macht dies kaum einen Unterschied. Und so war auch den Top-Ermittlern der Zielfahndungsabteilung im Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr keine Verschnaufpause vergönnt. Ganz im Gegenteil: Trotz Covid war 2021 mehr als nur arbeitsintensiv für die Verbrecherjäger.

Sieben Flüchtige im Ausland gefasst
Aber auch durchaus erfolgreich: Das fünfköpfige Spezial-Ermittler-Team unter BK-Direktor Andreas Holzer spürte im vergangenen Jahr nicht weniger als 17 flüchtige Schwerstverbrecher auf. Und die Handschellen klickten im Zuge dessen rund um den Globus. Während zehn der insgesamt 17 Zielpersonen (16 männliche und eine weibliche Verdächtige) auf rot-weiß-rotem Boden ins Fahndungsnetz gingen, wurden die übrigen sieben auf der Flucht befindlichen Kriminellen in Zusammenarbeit mit dem europäischen Zielfahndungsnetzwerk ENFAST im Ausland lokalisiert und geschnappt.

Verdächtiger im Fall Leonie in London aufgespürt
Zugriffe, die naturgemäß (auch in internationalen Medien) für Schlagzeilen sorgten. Einer dieser Fahndungserfolge war aber vor allem aufgrund seiner erschütternden, kriminellen Vorgeschichte wohl der aufsehenerregendste: Nach der mehrfachen Vergewaltigung und dem schockierenden Tod der 13-jährigen Niederösterreicherin Leonie in Wien spürten die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes einen geflüchteten Verdächtigen wenige Wochen nach dem Verbrechen in Großbritannien auf. Die Ermittler verfolgten der Spur bis nach London, wo der 23-jährige Afghane Rasuli Z. schlussendlich in einer Billig-Pension verhaftet wurde.

Flüchtlinge erstickten in Schlepperfahrzeug
Ebenfalls im internationalen Fokus stand Ende Dezember ein Polizei-Zugriff in Lettland: Rund acht Wochen nach dem Flüchtlingsdrama im Burgenland, bei dem zwei Syrer im Schlepperfahrzeug den Erstickungstod erleiden mussten, konnten die rot-weiß-roten Zielfahnder den mutmaßlichen Todeslenker (18) des Schleuserwagens in dessen Heimat ausforschen – und von den lettischen Behörden verhaften lassen.

Das sind aktuell Österreichs „Most Wanted“:

  • Gesucht - und das schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert - wird unter anderem nach Tibor Foco. Der heute 65-Jährige wurde 1987 wegen Mordes an einer Prostituierten zu lebenslanger Haft verurteilt. Acht Jahre später gelang ihm die spektakuläre Flucht auf einem Motorrad, nachdem er zwei Justizwachebeamte ausgetrickst hatte. Weder das Motorrad, noch Foco tauchten je wieder auf. Trotz verschiedenster Gerüchte ist der Aufenthaltsort des gebürtigen Linzers nach wie vor unbekannt. Allerdings gibt es auch viele Stimmen, die von der Unschuld Focos überzeugt sind.
  • Kaum Zweifel gibt es an der Schuld von Friedrich Felzmann: Der 71-Jährige soll im Herbst 2017 zwei Menschen durch Gewehrschüsse getötet, eine weitere schwer verletzt haben. Nach der Tat ergriff er die Flucht und tauchte in einem Waldstück in Stiwoll unter. Auf den Steirer wurde ein Kopfgeld von 5000 Euro ausgesetzt.
  • Ebenfalls auf der Interpol-Fahndungsliste befindet sich seit fast zwei Jahren der Wiener Jan Marsalek. Er wird von den deutschen Behörden in Zusammenhang mit der Wirecard-Affäre wegen besonders schweren Betrugs gesucht. Offiziell ist der Aufenthaltsort des 41-Jährigen unbekannt, er wird aber im russischen Raum vermutet.
  • Wer auf der Internet-Seite von Interpol nach Österreichern sucht, wird dort auch Bekanntschaft mit drei Bosnisch-österreichischen Doppelstaatsbürgern machen. Sie werden wegen Terrorismusverdachts bzw. Kriegsverbrechen von den Behörden in Bosnien-Herzegowina gesucht.
Klaus Loibnegger
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Oliver Papacek
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