Verdächtiger in London

Fall Leonie: Auslieferung wurde bewilligt

Wien
12.01.2022 15:26

Im Fall jenes zum Tatzeitpunkt 22-Jährigen, der nach dem gewaltsamen Tod der 13 Jahre alten Leonie aus Niederösterreich im Juni des Vorjahres nach Großbritannien geflohen war und später in London von Fahndern festgenommen wurde, wird nach Österreich ausgeliefert. Nachdem eine Entscheidung darüber vor knapp einer Woche vertagt worden war, wurde dem Auslieferungsbegehren nun entsprochen.

„Wie erwartet wurde vom Gericht in London dem Auslieferungsbegehren stattgegeben", sagte Florian Höllwarth, der Anwalt der Eltern der Getöteten, am Mittwoch gegenüber der APA. „Die Auslieferungsentscheidung ist nicht rechtskräftig", erklärte er weiter. Der 22-Jährige habe sieben Tage Zeit, um dagegen Rechtsmittel einzubringen. An sich habe die Auslieferung dem am Mittwoch gefassten Spruch zufolge binnen 17 Tagen zu erfolgen, meinte Höllwarth.

Höllwarth gab sich gegenüber der APA überzeugt, dass es zeitnahe zu einer Anklageerhebung gegen die Verdächtigen kommen wird.

Der 22-Jährige war nach der Tat, die sich am 25. Juni in Wien zugetragen hatte, geflohen und hatte sich offenbar als Flüchtling ausgegeben. Er gelangte durch einen Schlepper in Nordfrankreich auf ein Boot und in weiterer Folge über den Ärmelkanal nach Großbritannien. Dort suchte der Afghane um Asyl an. Am 29. Juli wurde er schließlich von Ermittlern in einem Hotel in Whitechapel in London festgenommen und befindet sich seither in Auslieferungshaft.

Vergewaltigung mit Todesfolge
Der damals 22-Jährige gilt wie auch zwei weitere junge Männer im Alter von 16 bzw. 18 Jahren als verdächtig, für den gewaltsamen Tod der 13-jährigen Niederösterreicherin verantwortlich zu sein. DNA-Spuren wurden auf dem Körper des Mädchens gefunden, ebenso Spuren, die eine Vergewaltigung des Teenagers untermauern. Die toxikologische Untersuchung ergab zudem, dass das Opfer eine Überdosis MDA (Methylendioxyamphetamin) erhalten hatte, dazu wurden Spuren mehrerer Amphetaminderivate sowie von THC (Cannabis) nachgewiesen. Gegen die drei Verdächtigen wird wegen Vergewaltigung mit Todesfolge ermittelt.

Gegen einen vierten Mann, der zunächst mit dem Fall in Verbindung gebracht worden war, laufen aktuell keine Ermittlungen mehr. Er sitzt aber wegen anderer Delikte in Strafhaft.

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