Neues Messprogramm

Haselgraben dient Linz nicht nur als „Klimaanlage“

Oberösterreich
05.02.2022 14:00
Klimaforscher prognostizieren bis zum Jahren 2100 eine Verzehnfachung der Hitzetage. Umso mehr gilt es Frischluft- und Kaltluftentstehungsgebiete zu schützen. Aus diesem Grund starten das Umweltressort des Landes und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) jetzt mit einem Messprogramm, welches die Luftschichten im Norden von Linz unter die Lupe nimmt.

Ziel des Programmes ist es, lokale Windsysteme zu untersuchen, die einen Einfluss auf die Luftqualität in Linz haben. „Bei dieser Messkampagne, die bis Mai läuft, erhalten wir dank einer neuen Methode alle fünf Minuten mit sehr hoher Genauigkeit einen Einblick in die Schichtungs- und Strömungsverhältnisse in einem für die Luftqualität der Stadt Linz wichtigen Bereich“, betont Kahtrin Baumann-Stanzer, ZAMG-Leiterin der Abteilung für Umweltmeteorologie.

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Die Luft, die aus dem Haselgraben in das Linzer Stadtgebiet strömt, kühlt die Stadt im Sommer und sorgt für weniger Feinstaub. Das zeigt uns, wie wichtig es ist, Grüngürtel in Stadtnähe zu erhalten und weiter zu forcieren.

Stefan Kaineder, Klima-Landesrat

Künftige Bauvorhaben danach ausrichten
Ein Schwerpunkt des Projekts ist der Haselgrabenwind. Der Haselgraben ist neben dem Donautal der markanteste Einschnitt im Relief von Linz und verläuft von der Stadt rund zehn Kilometer nach Norden ins deutlich höher gelegene Mühlviertel. Wenn es in den Nächten abkühlt, strömt von dort frische Luft ins Stadtgebiet. „Eine Strömung wie der Haselgrabenwind mischt Frischluft in die schadstoffbelastete Grenzschicht der Stadt und die Konzentration der Schadstoffe sinkt. Daher ist es wichtig, künftige Bauvorhaben so zu gestalten, dass die für die Luftqualität wichtigen Windströmen auch in den nächsten Jahren ungestört erhalten bleiben“, klärt Stefan Oitzl, Luftgüteexperte des Landes OÖ auf.

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Eines ist jedenfalls klar: Wir müssen unsere Frischluft- oder Kaltluftentstehungsgebiete konsequent schützen, damit unsere Stadt auch in Zukunft lebenswert bleibt.

Eva Schobesberger, Linzer Klima-Stadträtin

Klima-Stadträtin Eva Schobesberger zeigte sich im Beisein von Landesrat Stefan Kaineder beim Lokalaugenschein bei der Messanlage beim 24er-Turm in Urfahr beeindruckt: „Die Stadtklimaanalyse zeigt uns, wie wichtig eine klimagerechte Stadtentwicklung ist und vor allem auch, wie diese gelingen kann. Als nächstes werden wir nun das Klimawandelanpassungskonzept erarbeiten. Das Messprogramm wird uns helfen, den für Linz so wichtigen Haselgrabenwind noch besser zu erforschen.“

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