Mediation

Konflikte als Chance verstehen

Gesund Aktuell
31.01.2022 17:00

Auseinandersetzungen müssen nicht böse enden. Mit Hilfe von Mediatoren können „Streithanseln“ neue, bessere Wege einschlagen.

Konfliktsituationen sind unangenehm, keine Frage. Außerdem leiden auf Dauer Körper und Seele. Woran liegt es, dass es in der Arbeit häufig zur Eskalation kommt, und wie können Mediatoren helfen? Das wollten wir von einem Experten in Erfahrung bringen. „Meist ist mangelnde Empathie schuld, wenn sich zwei Personen ,in die Haare kriegen‘. Das bedeutet, man kann sich nicht oder nur mäßig in die Gedanken und Gefühlswelt seines Gegenübers hineinversetzen. Die Ursache dafür ist etwa ein Mangel an Selbstwahrnehmung bzw. Selbstliebe“, berichtet Mag. Roland Nagel, zertifizierter Mediator und Kommunikationstrainer aus Niederösterreich.

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Mediation ist sinnvoll, wenn mindestens zwei Personen nicht mehr in der Lage sind, ihre Konflikte auf konstruktivem Weg zu lösen.

Mag. Roland Nagel, zertifizierter Mediator

Oft zeichnet Zorn für Aggression verantwortlich
Aber auch versteckter Zorn oder das Gefühl, seine Potenziale nicht entfalten zu können, verbergen sich häufig unter dem Mantel des Schweigens oder der Aggression. In weiterer Folge kommt es zu einer Fülle an Missverständnissen, Kränkungen und Dauerkonflikten - aber auch einer hohen Anzahl an Krankenstandstagen, „innerer Kündigung“, „Dienst nach Vorschrift“ usw. Dann heißt es rasch die „Notbremse“ zu ziehen! Mediation ist sinnvoll, wenn mindestens zwei Personen nicht mehr in der Lage sind, ihre Konflikte auf konstruktivem Weg zu klären. „Ein Dritter als neutrale Instanz - der Mediator - kann hier neue Impulse und Lösungsansätze aufzeigen, die im Streitmodus unentdeckt bleiben. Man fungiert sozusagen als Ideengeber und regt einen Perspektivwechsel an“, so Mag. Nagel. Dafür muss allerdings die Einsicht vorhanden sein: „Wir brauchen und wollen Unterstützung von außen.“

Als Ziel jeder Mediation gilt die Einigung im Interesse beider Konfliktparteien. Sie soll also dazu beitragen, nachhaltig funktionierende Regelungen zum Vorteil beider Seiten zu finden. „Dafür ist ein bewusstes ,Hinschauen‘ auf die eigene Gefühlswelt sowie die Kränkungen und deren Ursachen nötig. Außerdem müssen die Kontrahenten ihre persönlichen, emotionalen Trigger erkennen, auf die sie im Streit ,anspringen‘“, so der Experte.

Auf dem Weg in ein gelungenes Berufsleben
Wie gelingt das?

  • Selbstreflexion als Chance für neue Erkenntnisse im Umgang mit sich selbst zu entdecken lässt eine reifere Form des Miteinanders zu.
  • Auf RespektWertschätzung sowie ehrliche (und damit authentisch geführte) Gespräche achten, in denen aktives Zuhören und Nachfragen einen hohen Stellenwert haben.
  • Selbstwertgefühl und -liebe müssen erlernt bzw. neu verinnerlicht werden. Denn wer nicht auf sich und seine Bedürfnisse schaut, ist auch nicht in der Lage, gut auf seine Mitmenschen achtzugeben.
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