Bald noch weniger

Nur noch 53 echte Postfilialen in der Steiermark

Steiermark
02.01.2022 07:30

Es ist ein Thema, das verlässlich für Emotionen sorgt: das Schließen von Postfilialen, die dann durch einen Postpartner ersetzt werden. Von einst 200 Filialen gibt es in der Steiermark aktuell noch 53, vier weitere sind akut gefährdet. Das zuständige Ministerium sieht sich nur am Spielfeldrand und will nicht eingreifen.

Jüngere Semester können es fast nicht mehr glauben: Vor 20 Jahren gab es noch gut 200 von der Post selbst geführte Filialen in der Steiermark, 53 sind davon übriggeblieben. Die jüngsten Schließungen betrafen im Herbst 2020 Fohnsdorf und Hausmannstätten.

Stets gibt es lokale Aufregung, stets betont die Post die gute Alternative durch einen Postpartner (oft Trafiken, Supermärkte, Gemeindeämter etc.). Dieses Netz ist mit 241 Standorten zweifelsohne dicht. So sind seit September 2020 in der Steiermark zwar sieben Postpartnerschaften aufgelöst worden, zehn neue kamen allerdings hinzu.

Vier weitere Filialen akut bedroht
Diese Zahlen stammen aus einer Anfragebeantwortung des zuständigen Regionenministeriums um Ministerin Elisabeth Köstinger an FPÖ-Nationalratsabgeordneten Hannes Amesbauer. Er hat die Anfrage im Oktober nach einem Bericht der „Krone“ gestellt, wonach vier weitere Postämter in der Steiermark vor der Schließung stehen: Pöllau (war bereits vor zwei Jahren „angezählt“), Bad Waltersdorf, Birkfeld und Kindberg. Die Zahl der Postämter würde auf unter 50 fallen.

Drei Monate lang wird geprüft
Obwohl das Ministerium in seinen knappen Antworten das Ziel betont, „die Infrastruktur im ländlichen Raum zu stärken“, wird betont, dass man in die Schließungsverfahren nicht eingreifen könne. „Die Zuständigkeit liegt ausschließlich bei der unabhängigen Post-Control-Kommission. Diese kann die Schließung binnen drei Monaten untersagen, wenn die gesetzlichen Vorgaben nicht vorliegen. Im Zuge dieses Verfahrens werden sowohl die wirtschaftlichen Gegebenheiten (sprich: ob eine kostendeckende Führung tatsächlich dauerhaft ausgeschlossen ist) als auch die Versorgungssituation von alternativen Post-Geschäftsstellen geprüft.“

„Nicht ausschließlich Gewinnmaximierung“
Für Amesbauer sind diese Antworten natürlich nicht befriedigend: „Wenn man es tatsächlich ernst meint mit dem Kampf gegen die Ausdünnung des ländlichen Raums, dann dürfen auch keine Postfilialen zugesperrt werden. Immerhin stellen diese wichtige Anlaufstellen für die Bevölkerung sowie auch für regionale Unternehmen und die Wirtschaft insgesamt dar. Ein Unternehmen wie die Österreichische Post AG, das sich mehrheitlich in staatlicher Hand befindet, muss auch eine gewisse Aufgabenerfüllung sicherstellen, die nicht ausschließlich Gewinnmaximierung der Handelskonzerne zum Ziel haben darf.“

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