„Nicht zu dulden“

Patient (24) ging auf Ärztin los: Ein Jahr Haft

Der Wutanfall in einem Wiener Unfallkrankenhaus bringt nun einen 24-jährigen Pizzakoch für ein Jahr hinter Gitter! Die ursprüngliche Strafe von acht Monaten bedingt erhöhte das Oberlandesgericht drastisch. Begründung: Es muss spürbare staatliche Sanktionen geben, wenn Patienten Ärzte und Pflegepersonal attackieren!

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Im März wurde der Österreicher alkoholisiert ins UKH Meidling gebracht, er hatte 2,7 Promille - und eine schwere Beinverletzung. Warum, wieso, das konnte der Mann in seinem Zustand nicht sagen. Zwei Tage später wusste er noch immer nicht, warum er eingegipst im Spital lag.

Krücke geschwungen
Die Ärztin konnte ihm auch nicht weiterhelfen, außer die Behandlung zu erklären. Das brachte ihn so in Rage, dass er die Krankenakte nach ihr warf und auch eingeschrittene Pfleger wüst beschimpfte. Man holte die Polizei. Und auch der junge Bezirksinspektor war vor ihm nicht sicher - er wurde nämlich mit Krücke und Gipsbein attackiert. Bei der ersten Verhandlung hatte er sich im Griff (Anwalt Christian Werner), war geständig, entschuldigte sich und fasste acht Monate bedingt aus.

„Schädliche Neigung“ geortet
Das war dem Staatsanwalt zu wenig - und das OLG gab der Berufung nun recht (22 Bs 182/21g). Der Angeklagte hatte nämlich Vorverurteilungen und war in der Probezeit, das nennt sich „schädliche Neigung“. Von „emotionalem Ausnahmezustand“ könne keine Rede sein. Und man müsse der Öffentlichkeit demonstrieren, dass der Staat weder Angriffe auf Polizei und schon gar nicht auf die Ärzteschaft und Pflegepersonal dulden wird.

Gabriela Gödel
Gabriela Gödel
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Kommentare lesen mit
Jetzt testen
Sie sind bereits Digital-Abonnent?