„Krone“-Kommentar

„Falter“-Cover gegen Kurz: Sagenhaft geschmacklos

Politik
23.12.2021 06:00

Der helle Stern über dem Stall von Bethlehem. Maria und Josef, das Kind in der Krippe. Seit dem 4. Jahrhundert feiern zu Weihnachten mehr als 2,2 Milliarden Christen die Geburt von Jesus, dem Sohn Gottes.

Zwei Tage vor dem Heiligen Abend hat die Wiener Stadtzeitung „Falter“ ein Werk des flämischen Malers Jacob Jordaens für ihre Titelseite herangezogen. Sie zeigt das barocke Gemälde mit Alexander Schallenberg und Herbert Kickl als Hirten. Sebastian Kurz wird als Josef mit Rauschebart und brennender Kerze dargestellt. Und die Lebensgefährtin des ehemaligen Bundeskanzlers als heilige Maria mit dem original Jesukind und entblößter Brust.

Das alles als „Sonderausgabe für die Feiertage“ unter dem Titel „Die liebe Familie“ in der „Geilzeit“ des „Mutier“ - angelehnt an das Freizeitmagazin des „Kurier“. Sagenhaft geschmacklos ist das. Und blasphemisch dazu.

Weil es überhaupt keinen Grund gibt, das Bild der Krippe für zwei amtierende und einen zurückgetretenen Spitzenpolitiker zu missbrauchen. Die „Heilige Familie“ mit einer „politischen Familie“ gleichzusetzen. Die Uridee von Weihnachten mit Füßen zu treten.

Wem soll das dienen? Und darf Satire alles, wie Kurt Tucholsky einmal meinte? Nein. Satire darf die Menschenwürde nicht verletzen.

Politiker und auch Ex-Politiker müssen vielleicht mehr aushalten. Aber hier wird auch eine Frau auf das Übelste herabgewürdigt, die sich hoffentlich zu wehren weiß.

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