Sportrückblick

„Chaos im Kopf“: Die besten Olympia-Sprüche

Sport-Mix
31.12.2021 14:47

Das Sportjahr 2021 wurde von markanten Sprüchen begleitet, hier gibt es die Besten von den Olympischen Spielen in Tokio.

ÖSTERREICHER:
„Sogar als ich über die Linie gefahren bin, dachte ich ‘Ist es nun vorbei, muss ich weiterfahren?‘“ Rad-Überraschungs-Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer nach ihrem Erfolg.

„Man kann nicht alles schaffen, es braucht Gegebenheiten. Ich kann nicht fliegen, bin kein Vogel. Es gibt Grenzen des Möglichen. Aber man kann viel rausholen mit Geduld und Hingabe.“ Kiesenhofer

„Ich bin selbst das Mastermind hinter meinen Erfolgen.“ Kiesenhofer kümmert sich in ihrer Rad-Karriere selbst um Trainingsplanung, richtige Ernährung und Material.

„In meinem Kopf ist noch so viel Chaos, dass die intelligenten Worte warten müssen.“ Kiesenhofer bei ihrer Rückkehr in ihren Heimatort Niederkreuzstetten.

„Es sind Olympische Spiele, am liebsten hätte ich jeden abgebusselt. Aber das geht mit Corona nicht.“ Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger nach dem Gewinn von Bronze.

„Ob ich dann noch einmal zurückschlagen hätte können, keine Ahnung, denn meine Füße waren echt Banane nach dem Vierten (Versuch).“ Weißhaidinger.

„Das Positive ist, ich höre meinen Trainer viel schreien. Das Negative ist, ich höre meinen Trainer viel schreien.“ Weißhaidinger vor seinem Bewerb über das Fehlen von Zuschauern im Olympiastadion.

„Ich war mir bis zuletzt nicht sicher, mit welchen Emotionen ich spielen soll. Soll ich gleich Vollgas oder sie ein bisschen mitspielen lassen?“ Die 39-jährige Tischtennisspielerin Liu Jia nach ihrem Vorrundensieg gegen die erst zwölfjährige Syrerin Hend Zaza, der jüngsten Teilnehmerin in Tokio.

„Für sie geht es nur darum, dass ich so schnell wie möglich verliere, um wieder nach Hause kommen zu können.“ Die Tochter von Tischtennis-Ass Liu Jia hatte kein Interesse daran, dass ihre Mutter bei ihren sechsten Spielen besonders gut abschneidet.

„Ich glaube, wenn unser Wettkampf anders heißen würde, zum Beispiel Sushi-Cup, dann wäre das alles leichter.“ Schwimmer Christopher Rothbauer nach seinem schwachen Abschneiden über 200 m Brust, das er auch ein wenig auf seine Olympia-Nervosität schob.

„Ich habe schon einmal mit einem Altspatzen gespielt, mit dem (Max) Mirnyi damals, den habe ich schon in Pension geschickt. Das hat noch ganz gut funktioniert.“ Philipp Oswald zum Neo-Partner Oliver Marach (41). Darauf reagierte Marach gespielt verärgert: „Willst du mich in Pension schicken, oder was?“

„Wenn man an sich glaubt, wenn man es träumen kann, dann kann man es auch machen.“ Österreichs Bronzemedaillen-Judoka Shamil Borchashvili.

„Unglaublich, Gänsehaut pur. Ich hätte nie gedacht, dass das so krass ist. Ein Wahnsinn.“ Borchashvili über den Moment bei der Siegerehrung.

„Sie ist die coole Sau, sagen wir das mal so. Das muss sie auch bleiben. Das macht sie aus und das macht sie erfolgreich, dass sie die Nerven behält.“ Österreichs Judo-Nationaltrainerin Yvonne Bönisch über die Ruhe von Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres.

„Es war ein würdiges Olympia-Halbfinale. Das muss spannend sein, sonst ist der Finaleinzug ja nichts wert.“ Ruderin Magdalena Lobnig.

„Ganz ehrlich? Als ich erfahren habe, ich bin qualifiziert, habe ich mich wirklich nicht gefreut. Ich habe geweint, weil ich gesagt habe, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, ich mag nicht mehr, ich habe keine Energie. Ich war am Tiefpunkt.“ Die bronzene Karateka Bettina Plank, die nicht mehr damit gerechnet hatte, einen Olympia-Startplatz zu bekommen.

„Über die Niederlage habe ich mich nur kurz geärgert. Ich habe vor Freude geweint, dass ich eine Medaille habe. Es gab 600 Mädels, die sich um die zehn Plätze beworben haben, dass sie überhaupt teilnehmen dürfen, und dann gewinne ich Bronze.“ Bettina Plank nach ihrer Halbfinalniederlage.

„Im Vorstieg ist er an den anderen vorbeispaziert und es ist schon lässig, wenn du als Letzter startest und herauskommst und als einziger Top kletterst und wenn deine Füße den Boden berühren und du weißt, du hast Bronze. Eine coole Socke ist er!“ Klettercoach Kilian Fischhuber über Schützling Jakob Schubert.

„Es war der längste Leidensweg, den ich jemals gemacht habe auf sportlicher Ebene.“ ÖLV-Rekordler Peter Herzog nach dem 61. Platz im Marathon.

„Man glaubt immer, das sind Personen, die so gerne auf der Bühne stehen, sich öffentlich zeigen und dieses Rampenlicht genießen. Das trifft nicht auf jeden zu. Die sind auch manchmal scheue Wesen.“ Sportpsychologin Andrea Engleder über Sportstars.

INTERNATIONAL:
„Ohne Zweifel die größte sportliche Errungenschaft und Ehre, die ich jemals in meinem Leben haben werde.“ Japans Tennisstar Naomi Osaka zeigte sich tief bewegt über den Moment des Entzündens der olympischen Flamme.

„Ein Knast mit großem Hofgang.“ Der deutsche Ruderer Marc Weber augenzwinkernd zur Tatsache, dass die Sportlerinnen und Sportler das olympische Dorf in Tokio wegen der Corona-Regeln nur in Shuttle-Bussen auf direktem Weg zu ihren Wettkampfstätten verlassen dürfen.

„Diese ersten Atemzüge frischer Luft waren der traurigste und schönste Moment meines Lebens.“ Die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs sprach von inakzeptablen Bedingungen im Quarantäne-Hotel in Tokio, in dem Corona-positiv getestete Sportler einquartiert wurden und nicht einmal die Fenster im Zimmer öffnen durften.

„Es ist wie ein Kampf mit Dämonen.“ US-Ausnahmeturnerin Simone Biles beklagte den enormen Erfolgsdruck bei Olympia.

„Ich fühle mich wahrhaftig, als hätte ich zur Zeit die Last der Welt auf meinen Schultern.“ Biles.

„Ich stehe unter Druck, das belarussische Team versucht mich gegen meinen Willen aus dem Land zu bringen.“ Die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja bittet per Video das Internationale Olympische Komitee um Hilfe, nachdem die Läuferin von Funktionären aus Belarus von Tokio nach Hause gebracht werden sollte.

„Ich habe meinen Zenit überschritten, das muss ich einfach in Ruhe akzeptieren.“ Japans Turner-Ikone und Mehrfach-Olympiasieger Kohei Uchimura nach seinem abrupten Aus am Reck.

„Ich habe meinen Körper sehr gefordert in letzter Zeit. Jetzt ist es an der Zeit, meinem Körper mit gutem Essen Danke zu sagen.“ Die deutsche Gewichtheberin Sabine Kusterer musste für ihr Gewichtslimit innerhalb von 45 Tagen acht Kilo abnehmen.

„Hol die Kameltreiber, hol die Kameltreiber, komm!“ Der deutsche Radsportchef Patrick Moster vergriff sich völlig in der Wortwahl, als er seinen Athleten Nikias Arndt im Einzelzeitfahren anfeuerte, damit dieser die vor ihm liegenden Fahrer aus Algerien und Eritrea einholt. Moster wurde dafür nach Hause geschickt.

„Nun, es gibt kein Kamelrennen bei Olympia, deshalb betreibe ich Radsport.“ Antwort des algerischen Radsportlers Azzedine Lagab auf die rassistische Entgleisung Mosters.

„Hau mal richtig drauf! Hau drauf!“ Die deutsche Bundestrainerin Kim Raisner zur Modernen Fünfkämpferin Annika Schleu, die im olympischen Reit-Parcours verzweifelt mit der Gerte auf das verängstigte Pferd schlug.

„Es geht mir gut. Ich kann das Match fertigspielen, aber ich könnte sterben. Wenn ich sterbe, wird die ITF die Verantwortung übernehmen?“ Der russische Tennisspieler Daniil Medwedew auf die Frage des Referees, ob er weiterspielen könne, nachdem er eine medizinische Auszeit wegen der - seiner Meinung nach unzumutbaren - heiß-schwülen Wetterbedingungen genommen hatte.

„Wir werden alle in der gleichen Bratpfanne schmoren.“ Weltrekordler und Rio-Olympiasieger Eliud Kipchoge aus Kenia über die zu erwartende hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit beim Marathon.

„Ich habe gespürt, dass das Gold mir gehört, aber Primoz ist heute wie von einem anderen Planeten gefahren.“ Der niederländische Radsportler Tom Dumoulin nach seiner Silbermedaille im Einzelzeitfahren über Olympiasieger Primoz Roglic aus Slowenien.

„Ja, wir sind hier bei den Olympischen Spielen. Absolut zu Recht. Ob das jemandem gefällt oder nicht. Wir verzeihen denen, die schwächer sind. Gott ist ihr Richter - und unser Helfer.“ Das Russische Olympische Komitee wehrt sich gegen Doping-Vermutungen und Kritik aus dem Ausland.

„Ich hoffe, ihr werdet mich als eure Tochter adoptieren, diese Medaille ist auch für Österreich“ Megan Tapper aus Jamaika nach ihrer Bronzemedaille über 100 m Hürden in Richtung Österreich. Hintergrund: sie wird vom Österreicher und Coach von Ivona Dadic, Philipp Unfried, betreut.

„Das war wahrscheinlich das beste Rennen in der olympischen Geschichte. Ich glaube nicht einmal, dass Usain Bolts 9,5 das getoppt hat.“ Silbermedaillengewinner Rai Benjamin aus den USA über das 400-m-Hürden-Finale mit dem norwegischen Sieger Karsten Warholm in einer Fabelweltrekordzeit.

„Es muss natürlich alles gut aussehen. Es hat alles seine Berechtigung, aber ich bin froh, wenn ich das gleich wieder ausziehen darf.“ Der Deutsche Florian Wellbrock nach seinem Olympiasieg im 10-km-Freiwasserschwimmen zu seiner langen Kleidung bei der Siegerehrung bei starker Sonneneinstrahlung und weit über 30 Grad in Tokio.

„Burkina Faso ist echt glücklich, alle sind glücklich. Ich denke, die werden eine große Party für mich schmeißen, wenn ich zurückkomme.“ Dreispringer Hugues Fabrice Zango holte Bronze und damit die erste Olympia-Medaille für Burkina Faso, und das ausgerechnet am Unabhängigkeitstag seines Landes.

„Die Athleten haben diesen Spielen eine großartige olympische Seele verliehen.“ IOC-Präsident Thomas Bach zur Bilanz der Olympischen Spiele in Tokio.

„Ich denke, ich habe mein Vermächtnis mit dem zweiten Sieg in Folge erfüllt. Ich hoffe, das hilft, die nächste Generation zu inspirieren.“ Kipchoge, nach Wiederholung seines Marathon-Olympiasieges.

„Olympische Spiele unter normalen Umständen zu veranstalten, ist wahnsinnig schwierig. Ich weiß das, ich habe es gemacht. Aber Spiele unter diesen gewaltig schwierigen Bedingungen durchzuführen, ist nichts weniger als ein Wunder.“ Der Brite Sebastian Coe, der OK-Chef der Sommerspiele 2012 in London und nunmehrige Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes zu den Leistungen der japanischen Organisatoren.

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(Bild: KMM)



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