„Eigenartige Luft“

Weltmeisterin musste in die ungeliebte Skihalle

Ski Alpin
23.08.2025 06:02

Heuer im Februar holte sie zweimal WM-Gold, danach noch die große Kristallkugel. Auch nächstes Jahr in Cortina gilt die Niederösterreicherin als ganz große rot-weiß-rote Medaillenhoffnung. Der Startschuss für das Paralympics-Projekt erfolgte für Veronika Aigner und die anderen Techniker des Teams in einer ungeliebten Skihalle in Deutschland.

„Vroni“, die seit der Geburt nur acht Prozent Sehvermögen hat, sagte nach dem ersten Schneekurs der Saison im „alpincenter Hamburg-Wittenburg“: „Ich habe in der Skihalle immer so meine Probleme. Mir taugt dieser Untergrund nicht so. Aber für den Anfang war es definitiv nicht schlecht.“

Die Niederösterreicherin, die im Sommer auch ihrem Vater auf dem heimischen Bauernhof in Gloggnitz bei der Heuernte half, ist mit der bisherigen Saisonvorbereitung sehr zufrieden: „Das Sommertraining ist absolut top, ich merke ordentliche Fortschritte.“

Aus finanziellen Gründen heuer kein Chile-Camp
Cheftrainer Manfred Widauer bat das Team zweimal am Tag für jeweils zwei Stunden zum Training, sagte zu den Bedingungen: „Die Piste war in sehr gutem Zustand, wir hatten sehr gute und intensive Einheiten. Allerdings war die Luft da drinnen schon etwas eigenartig.“

Dass heuer für das Paraski-Team aus Kostengründen kein Trainingslager in Chile möglich war, kann der Tiroler aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehen. Er traf in Wittenburg auch Mario Stecher zu einer Sitzung. Der Sportdirektor von Ski Austria war in der Skihalle, weil seine Söhne an einem Kurs des „Race Center Benni Raich“ teilnahmen.

Auch wenn die Halle nicht bei allen Aktiven beliebt ist, beeindruckend ist sie schon. Im Jahr 2006 wurde sie inklusive Hotel in nur acht Monaten Bauzeit errichtet. Dabei wurden 6.500 Tonnen Stahl sowie 30.000 Tonnen Beton verbaut.

Veronika Aigner in Aktion mit Guide und Schwester Elisabeth.
Veronika Aigner in Aktion mit Guide und Schwester Elisabeth.(Bild: Manfred Widauer)

15 Schneekanonen und 30 km Kühlschläuche
Ein 4er-Sessellift, er bis zu 2.500 Personen pro Stunde befördern kann, bringt die Wintersportliebhaber auf den „Gipfel“. 15 Schneekanonen sorgen für frischen Schnee. Dieser enthält keinerlei chemische Zusätze und gilt somit nicht als Kunstschnee.

Insgesamt 54 Umluftkühlgeräte  und fünf Kältemaschinen sorgen für eine durchschnittliche Hallentemperatur von -1,5°C. Hinzu kommen 30 km Kühlschläuche. Die benachbarte Biogasanlage liefert die benötigte Wärme für das komplette Gebäude. Mittels 200 km Kabel wird die Skihalle mit Strom versorgt.

Mitte September kehrt Österreichs Paraski-Team auf den Schnee zurück – dann aber auf dem Gletscher in Saas-Fee. Ehe dann die heimischen Gletscher angesteuert werden.

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