Maßnahmen-Gegner

Tiroler Virologin zog wegen Drohungen sogar um

Tirol
17.12.2021 09:44

Beschimpfungen, Drohungen und sogar Angriffe: Die Aktionen diverser Corona-Maßnahmen-Gegner werden zunehmend radikaler. Ihre Ziele: Politiker, Polizei, Experten, aber auch das Gesundheitspersonal, das tagtäglich an vorderster Front zu kämpfen hat. Sie werden mit dem Tod bedroht, auch vor deren Familien wird nicht haltgemacht. Vielen bleibt nur die Flucht, allerdings nach vorne, an die Öffentlichkeit.

So berichtete die Tiroler Virologin Dorothee von Laer von Morddrohungen und Hassmeldungen, die sie erhalte. Die Konsequenz, wie sie im „Falter“ berichtete: die Löschung ihrer Mailadresse von der Uni-Homepage, sogar eine Perücke zur Tarnung, als sie noch in Innsbruck außer Haus ging. Schlussendlich verlegte sie sogar ihren Wohnsitz ans andere Ende Österreichs - ins Burgenland. Doch immer noch würde die Virologin täglich fast zwei Dutzend Nachrichten erhalten, mit Inhalten, die „unter der Gürtellinie“ seien.

Politiker und deren Familien bedroht
Doch auch Politiker werden längst zum Ziel der Maßnahmen-Gegner. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher erhielten Hassnachrichten und Drohschreiben in den sozialen Netzwerken. Etwa hieß es in einem der Texte, Wallner werde „sein persönliches Weihnachtswunder“ erleben. Doch auch die Familien der beiden Politiker gerieten in den Fokus.

Auch der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter erhielt wie viele andere Politiker zuletzt schriftliche Morddrohungen. Wie berichtet, sollen angeblich auch verdächtige Gegenstände gefunden worden sein. In den Fällen ermitteln sowohl Polizei als auch der Verfassungsschutz.

Ein weiteres Ziel stellt jedoch längst auch das Gesundheitspersonal dar. Zuletzt häuften sich Vorfälle, etwa Demonstrationen vor Krankenhäusern, jedoch auch Anfeindungen gegenüber Ärzten, Pflegern und weiterem Fachpersonal. So wurde jüngst etwa eine mobile Pflegerin der Volkshilfe in Oberösterreich von Impfgegnern umringt, von einem der Männer beschimpft und schließlich mit Kaffee begossen. Auch Ärzte berichteten von Morddrohungen, etwa Richard Greil von der Uniklinik Salzburg.

Die Drohungen führten bereits dazu, dass vermehrt vor Spitälern das Sicherheitspersonal aufgestockt und das Personal sogar mit Pfefferspray ausgestattet wurde. So mancher Mediziner hat in seiner Praxis sogar einen Sicherheitsdienst engagiert, und bezahlt diesen aus der eigenen Tasche. Diskutiert wird deshalb auch derzeit zum Schutz der Spitäler, des Personals und nicht zuletzt auch der Besucher, eine Bannmeile um die österreichischen Krankenhäuser zu errichten. Gespräche würden laufen, hieß es gegenüber der „Krone“.

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